Effiziente Reinigungstechnik in der Türenfertigung

Staub und Späne unter Kontrolle

Fertigungsprozesse wie Fräsen und Schleifen erzeugen typischerweise große Mengen an Staub und Spänen. In automatisierten Produktionsabläufen kann dies schnell zu Störungen und Qualitätseinbußen führen. Zwei Beispiele aus der Praxis zeigen, wie mit Hilfe der passenden Reinigungstechnik des Breisgauer Unternehmens Wandres höchste Qualitätsansprüche erfüllt und dauerhaft Kosten eingespart werden können.
 Die Reinigungstechnik im Querschnitt: (1) Tornado-Channel TKR 200, (2) Power-Schwertbürste mit Druckpuffer (gelb)
Die Reinigungstechnik im Querschnitt: (1) Tornado-Channel TKR 200, (2) Power-Schwertbürste mit Druckpuffer (gelb)Bild: Wandres GmbH micro-cleaning

Reinigung nach dem Lack-Zwischenschliff im Türenwerk

Beim Zwischenschliff grundierter Oberflächen entsteht ein sehr feiner Schleifstaub, der beim Lackieren zu sichtbaren Fehlern und Qualitätseinbußen führen kann. Daher hat die Prüm-Türenwerk GmbH ihre Lackierlinie mit der modernen Reinigungstechnik der Firma Wandres ausgestattet. So werden reproduzierbare Ergebnisse und höchste Qualität der Weißlacktüren sichergestellt.

Der Hersteller aus Weinsheim fertigt Türen je nach Anforderung in unterschiedlichen Rahmen- und Mittellagenkonstruktionen. Die Deckplatte, auf die der Lack aufgetragen wird, besteht aus HDF. Profilierte Oberflächen werden zunächst manuell im Spritzverfahren grundiert und die glatten Flächen anschließend in einem umweltfreundlichen Walzverfahren mit Hydro-Grundierung versehen.

Bevor der Decklack mittels Spritzroboter aufgetragen werden kann, ist zunächst ein Zwischenschliff notwendig. Der Staub, der beim Schleifen mit sehr feiner Körnung (P 600) entsteht, lässt sich nur sehr schwer von der Oberfläche entfernen. Bei der ersten Inbetriebnahme der Lackierlinie wurde zunächst versucht, die geschliffene Oberfläche mit Hilfe von Druckluft und einer Rundbürste zu reinigen. Das Ergebnis war nicht zufriedenstellend. Verbleibender Staub führte immer wieder zu Fehlern beim Lackieren und verursachte zeitaufwändige Nacharbeiten.

 Schwertbürsten reinigen in drei Schritten: (1) Mikrobefeuchtung der Filamente, (2) Reinigung der Oberfläche, (3) Selbstreinigung
Schwertbürsten reinigen in drei Schritten: (1) Mikrobefeuchtung der Filamente, (2) Reinigung der Oberfläche, (3) SelbstreinigungBild: Wandres GmbH micro-cleaning

Effiziente Reinigungstechnik aus dem Südschwarzwald

Der zuständige Projektleiter hat sich mit dem Problem an die Firma Wandres GmbH micro-cleaning in Stegen gewandt. Der Spezialist für industrielle Oberflächenreinigung bietet für diesen Fall eine Lösung an, die für profilierte oder glatte Oberflächen mit starker Verschmutzung geeignet ist: Die Kombi-Schwertbürste Una H-XL 311 (Abb. 1). Im Einlauf der Maschine befindet sich der Tornado-Channel TKR 200. Mit rotierenden Druckluftdüsen wird der Staub von der Oberfläche gelöst und unmittelbar abgesaugt. Im Auslauf befindet sich eine Power-Schwertbürste. Zwei Linearbürsten wischen quer über die Oberfläche und entfernen verbleibende Partikel von der Oberfläche. Ein pneumatisch regulierter Druckpuffer im Arbeitstrum gleicht Materialschwankungen aus und sorgt für einen konstanten Andruck auf die Oberfläche.

Ingromat-Verfahren ermöglicht gleichbleibend gute Ergebnisse

Schwertbürsten reinigen in einem Verfahren, das von der Firma Wandres entwickelt wurde und sich bereits in zahlreichen Anwendungsbereichen bewährt hat: Die Filamente werden mit dem Reinigungsmittel Ingromat leicht benetzt. Durch die erhöhte Adhäsionskraft werden selbst feinste Partikel aufgenommen, während die Linearbürste quer über die Oberfläche wischt. In einer Selbstreinigungseinheit werden die aufgenommenen Partikel mit Rakeln und Druckluftdüsen entfernt und der Absaugung zugeführt. Das Verfahren bringt im industriellen Einsatz einen entscheidenden Vorteil mit sich: Im Unterschied zu Rundbürsten wird eine Rekontamination ausgeschlossen und eine konstant hohe Reinigungsleistung sichergestellt.

Stabiler Dauerbetrieb mit geringem Wartungsaufwand

Aufgrund der geringen Einbautiefe konnte die Reinigungsstation problemlos in die Linie integriert werden. Die Durchlaufgeschwindigkeit beträgt ca. 10m/min. Da der anschließende Lackierprozess jedoch eine längere Taktzeit hat, wird die Reinigungsanlage intervallweise ausgeschaltet, um Energie und Druckluft zu sparen. Eine automatische Anpassung an unterschiedlich dicke Türen ist mit Hilfe einer elektrischen Verstelleinheit möglich.

Seit Inbetriebnahme der Kombi-Schwertbürste ist eine deutliche Verbesserung erkennbar: „Die Ausschussraten beim Lackieren sind deutlich zurückgegangen. Die Reinigungstechnik von Wandres ermöglicht uns einen stabilen Dauerbetrieb mit reproduzierbaren Ergebnissen“, resümiert der zuständige Projektleiter Manfred Backes. Der Wartungsaufwand für die Reinigungsstation ist sehr gering. Die von der Firma Wandres selbst hergestellten Linearbürsten haben eine Lebensdauer von 4.000 Stunden und werden einmal pro Jahr gewechselt. „Die Investition hat sich in jedem Fall für uns gelohnt“ führt Backes weiter aus: „Die Lackierlinie ist rund um die Uhr in Betrieb und ermöglicht eine ökonomische Produktion in erstklassiger Qualität.“

Reinigung der Schlosstasche nach dem Fräsen mit dem Janus-Reiniger

Eine weitere Anwendung in der industriellen Türenfertigung ist die Reinigung nach dem Fräsen. Speziell vor dem Einsetzen des Schlosskastens wird eine größere Vertiefung in die Kante der Türen gefräst. In dieser Schlosstasche befinden sich dann große Mengen an Spänen, die vor der weiteren Bearbeitung entfernt werden müssen. Die Firma Wandres hat für diese Reinigungsaufgabe den Janus-Reiniger entwickelt, der anhaftende Partikel mit rotierenden Druckluftdüsen aus Vertiefungen löst und dann unmittelbar absaugt.

Die eingebaute Tornadodüse Janus 50 D rotiert auch bei Druckluftschwankungen mit konstant hoher Geschwindigkeit. Die beiden trommelartigen Düsenköpfe können werkzeugfrei auf verschiedene Durchmesser (Ø [mm] = 0,8 / 1,1 / 1,4 / 1,6) eingestellt werden. Außerdem lässt sich der Austrittswinkel des Blasstrahls verändern und optimal auf den Anwendungsfall anpassen. Im Vergleich zu herkömmlichen Druckluftdüsen kann dadurch schon bei geringem Druckluftverbrauch eine maximale Reinigungswirkung erzielt werden. Der Produktionsablauf in der Türenfertigung wird durch die automatisierte Reinigung deutlich vereinfacht, da die Schlosskästen ohne störende Späne unmittelbar montiert werden können.

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Julius Blum GmbH
Bild: Julius Blum GmbH
Unsichtbar im Möbel

Unsichtbar im Möbel

Je unauffälliger und platzsparender ein Beschlag ist, desto besser. Der österreichische Beschlägehersteller Blum bietet einen integrierten Hochklappenbeschlag, der sogar ganz mit dem Möbel verschmilzt: Aventos HKi integriert sich in die Korpusseitenwand.

Bild: HOLZ-HER GmbH
Bild: HOLZ-HER GmbH
Flexible Rahmen- 
und Plattenbearbeitung

Flexible Rahmen- und Plattenbearbeitung

Auf die diesjährige Holz-Handwerk hatte Holz-Her eine breite Auswahl an Maschinen mitgebracht. Ob CNC-Bearbeitung, Kantenanleimen, Zuschnitt oder Nesting – der Maschinenbauer wartete mit einem Angebot für jeden Bedarf auf. Die meisten Besucher aber fanden sich an der Epicon 7245 ein: Das neue 5-Achs-Bearbeitungszentrum ist vielseitig einsetzbar.

Bild: Leitz GmbH & Co. KG Werkzeugfabrik
Bild: Leitz GmbH & Co. KG Werkzeugfabrik
Neue Wege in die Möbelfertigung

Neue Wege in die Möbelfertigung

Wer etwas aufsetzt wie das Leitz-Symposium am 15. März in Oberkochen, der braucht einiges: beste Vernetzung mit der Holzbranche, ein Gespür für die brennenden Themen und last but not least Kontakt zu den besten Playern, die mit ihren Lösungen ein kompetentes Fachpublikum in ihren Bann ziehen können. Dem Team um Leitz-CEO Jürgen Köppel und Forschungs- und Entwicklungsleiter Andreas Kisselbach ist all das gelungen. Fazit: Die Referate waren höchstes Niveau und die Besucher begeistert.