Maximale Korpusbearbeitung und minimaler Platzbedarf

Neues Raumwunder der CNC-Bearbeitung

Mit dem neuen vertikalen CNC-Bearbeitungszentrum Drillteq V-310 will Homag Maßstäbe setzen. Umfangreiche Lösungen zum Fräsen, Bohren und Nuten, gepaart mit etlichen Alleinstellungsmerkmalen auf gerade einmal 11m² Aufstellfläche - das spricht für einen Rekord für Holzbearbeitungsmaschinen. Schließlich sind gerade im Handwerk und in der mittelständischen Möbelproduktion Platz und Ressourcen oft begrenzt. Die Maschinenentwickler von Homag haben sich dazu einiges einfallen lassen. Was bietet das Raumwunder in Sachen hochwertiger und individueller CNC-Bearbeitung?
 Die Drillteq V-310 gilt als Raumwunder. Das neue vertikale CNC-Bearbeitungszentrum von Homag steht für maximale Korpusbearbeitung und minimalen Platzbedarf.
Die Drillteq V-310 gilt als Raumwunder. Das neue vertikale CNC-Bearbeitungszentrum von Homag steht für maximale Korpusbearbeitung und minimalen Platzbedarf. Bild: HOMAG Group AG

„Kompaktheit gefüllt mit umfangreichen Lösungen sind der Schlüssel zum Kunden und der Zugang in die Werkstätten“, davon sind die Homag-Ingenieure überzeugt. Das Bearbeitungszentrum Drillteq V-310 verkörpert genau dieses: Bis zu 45 Bohrspindeln, 2 schwenkbare Nutsägen, ein Dübelaggregat und eine C-Achse mit Aggregateschnittstelle sorgen für eine Fülle von umfangreichen Anwendungsmöglichkeiten. Vergleichbar zu anderen Maschinen der Drillteq-Baureihe von Homag, werden die Werkstücke mit zwei Spannzangen ohne Vakuum optimal gehalten, während sie im Rahmen der Produktion in die Maschine eingezogen werden. Über eine Fußschaltleiste werden die Werkstücke mit der Fußspitze vakuumlos und ergonomisch gespannt. Auch die Sicherheitstechnik, die über Sensoren ausgeführt wird, ermöglicht ein ergonomisches Handling. Durch das neue Gesamtkonzept der Maschine werden Ressourcen, Zeit und somit auch Energie gespart. Aber auch auf die Kosteneffizienz haben die Entwickler geachtet.

 Split-Head Bohrgetriebe, um spiegelbildliche Werkstücke simultan bearbeiten zu können.
Split-Head Bohrgetriebe, um spiegelbildliche Werkstücke simultan bearbeiten zu können.Bild: HOMAG Group AG

Ergonomische Abstimmung der Bedienung

Die große Panoramascheibe bietet einen optimalen Einblick in den Innenraum der Maschine. Das schwenkbare Bedienfeld in Richtung des Werkzeugwechslers, in Kombination mit dem höhenverstellbaren Monitor, ermöglichen ein ergonomisches und effizientes Arbeiten zum Werkstückhandling oder Werkzeugwechseln. So sind wechselnde Bediener an dieser Maschine jederzeit willkommen, da je nach Körpergröße die Anpassungen einfach vorgenommen werden können. Der Bewegungsradius für den Bediener ist somit überschaubar klein und die Aufgaben sind mit wenigen Handgriffen zu lösen. Kurze Wege und schnelle Zugänglichkeit zu allen Funktionen zeichnen die Drillteq V-310 aus und sind die Basis für einen optimal durchdachten Produktionsablauf.

Große Varianz bei der Teilevielfalt und Größen – auch Türenbearbeitung ist möglich

Die Wünsche der Kunden und des Marktes sind groß und individuell. Um diesen Wünschen Rechnung zu tragen, sind auch die Größen der Werkstücke, die auf der Drillteq V-310 bearbeitet werden können, groß und individuell. Es können Dicken von 8mm bis 80mm bearbeitet werden. So kann von der dünnen Rückwand bis zur stärkeren Platte alles bearbeitet werden. Werkstücklängen von 200 bis 3.000mm sind ohne Umspannen möglich und Werkstückbreiten von 50 bis 1.250mm können bearbeitet werden. Neu ist die Türenbearbeitung, die vollumfänglich ausgeführt werden kann. Fälze, Bohrungen für Bänder, Schlosskastenbearbeitung oder Lichtausschnitte sind möglich.

Dübeltechnik für eine feste Verbindung

Klassische Holzdübel werden im Möbelbau nach wie vor gerne eingesetzt. Bei der Drillteq V-310 befindet sich die Technik für diese Lösung platzsparend auf der Rückseite der Maschine. Es ist möglich, klassische Weißleimdübel oder vorbeleimte Dübel für die Verarbeitung mittels Wasser oder auch Leim zu verwenden. Eine Füllmengenüberwachung informiert den Maschinenbediener automatisch, ob neue Dübel nachgelegt werden müssen, um die Produktion konstant fortlaufen lassen zu können. Das in der Maschine verfügbare Dübelaggregat ermöglicht das Eintreiben der Dübel inklusive variabler Eintreibtiefen in die definierte Position.

 Der Werkzeugwechsler an der Innenseite der Zugangstür bietet 8 Plätze.
Der Werkzeugwechsler an der Innenseite der Zugangstür bietet 8 Plätze.Bild: HOMAG Group AG

Umfangreiche Auswahl an Spindeln und Bohrgetrieben

Für vielfältige Bearbeitungsmöglichkeiten stehen den Kunden verschiedene Ausstattungsvarianten zur Wahl. Vier unterschiedliche Bohrgetriebe stehen bereit, um die Maschine mit bis zu 45 Bohrspindel und zwei Nutsägen auszustatten. Darunter befindet sich ein Split-Head-Bohrgetriebe, um simultan spiegelbildliche Werkstücke bearbeiten zu können. Die in dieser Baureihe neu verfügbare C-Achse bietet die Möglichkeit, Aggregate aufzunehmen. Die Aggregate lassen sich einfach mit dem 8-fach-Werkzeugwechsler kombinieren und auf die Anwendungssituation abstimmen. So werden umfangreiche Aufgaben zum Sägen, Fräsen, Bohren für den klassischen Möbelbau, aber auch für eine umfangreiche Auswahl an Möbelverbindern einfach umgesetzt.

8-fach-Werkzeugwechsler – große Variabilität auf Knopfdruck

Ein großes Plus in Sachen Flexibilität und Anpassungsfähigkeit für die Produktion ist der Werkzeugwechsler. Er bietet 8 Plätze. 4 Aggregate und 4 Standard-Werkzeuge können aufgenommen werden. Die Zugangstür gibt im Rahmen des linearen Ausfahrens auf ihrer Innenseite den Werkzeugwechsler frei. Dies bietet ergänzend auch einen quasi ‚barrierefreien‘ Zugang zum Innenraum, zum Wechsel von Werkzeugen an den Bohrgetrieben oder auch zum klassischen Reinigen. Ein besonderer Mehrwert, der die Effizienz steigert und Prozesssicherheit gewährleistet, ist das Werkzeugwechsel-Konzept. Systemseitig können aus der Werkzeugverwaltung ‚ToolManager‘ per Wisch mit dem Finger die Werkzeuge einfach in die Bestückung übertragen werden. Das IntelliGuide-System zeigt dann an dem physischen Werkzeugwechsler an, welche Aktion durchzuführen ist.

LED-Assistenzsystem erleichtert die Bedienung

Zur Unterstützung des Maschinenbedieners ist die Maschine mit einem LED-Assistenzsystem ausgestattet. Fehlerhaftes Beschicken gehört zukünftig der Vergangenheit an. Das IntelliGuide-System ist mit der Steuerung verknüpft und zeigt durch Aufleuchten der LED-Leisten in X- und Y-Richtung die Werkstückgrößen an und auch die richtige Positionierung zum Einlegen in die Maschine. Dies spart Zeit, reduziert Fehlbedienungen auf ein Minimum und ist wiederum ein ergonomischer Vorteil, da die Werkstücke nur einmalig angehoben und eingelegt werden müssen. Die Abläufe werden deutlich beschleunigt, die Prozesssicherheit erhöht – und grundsätzlich wird die Produktivität gesteigert.

 Das optische LED-Assistenzsystem intelliGuide gibt beim Werkzeugwechsel die Platzbelegung vor.
Das optische LED-Assistenzsystem intelliGuide gibt beim Werkzeugwechsel die Platzbelegung vor.Bild: HOMAG Group AG

Plausibilitätsprüfung und automatisches Vermessen der Werkstücke

Als Ergänzung zum IntelliGuide-System bietet die Maschine auch eine Plausibilitätskontrolle an. Dies dient zum zusätzlichen Absichern der Prozesse. Mittels Sensor-Technik wird die Korrektheit des eingelegten Werkstückes überprüft. Beschädigungen oder falsche Bearbeitung werden somit vermieden, was wiederum Geld spart sowie die Zeit, die für potentielle Nacharbeit nicht benötigt wird. Ergänzend zur Plausibilitätskontrolle wird das Werkstück vermessen. Programmierte maßabhängige Bearbeitungen werden um die ermittelten Toleranzwerte automatisch korrigiert. Dies spart wiederum Zeit und ist ein Zugewinn an Prozessqualität.

Nachhaltige Produktion ohne Vakuum

Neben den technischen und funktionalen Anwendungen für den Kunden bietet diese Maschine auch umfangreiche Möglichkeiten zum Schonen der Ressourcen. Sie steht für eine hohe Nachhaltigkeit. Auch die Zeiten zum Werkzeugwechsel wurden verkürzt. Die Absaugung an der ganzen Maschine, aber auch die Absaugung direkt an den Frässpindeln wurden verbessert. Die verkürzten Wege und der kleine Bewegungsradius für den Bediener sparen Zeit, und somit auch Energie und Geld. Das Spannen der Werkstücke ist nach wie vor ohne Vakuum zu realisieren, was nicht nur einen guten Sitz im Rahmen der Bearbeitung gewährleistet, sondern auch Ressourcen spart.

Vereinfachte Absaugtechnik

Zum einfachen und schnellen Anschließen vor Ort und die Anbindung an die kundenseitige Absaugung steht zukünftig nur noch ein zentraler Stutzen zur Verfügung. Dieser ermöglicht auch eine Aufstellung bei geringer Deckenhöhe. Das Schiebesystem für die einzelnen Kanäle ist hier bereits integriert. Wahlweise, oder nach Bedarf, werden die einzelnen Stutzen effizient geöffnet oder geschlossen. Es wird nicht nur die gesamte Maschine, sondern auch direkt am Aggregat abgesaugt. Somit werden alle zerspanenden Tätigkeiten direkt dort, wo sie entstehen, von Spänen und Staub befreit.

 Das optische LED-Assistenzsystem IntelliGuide zeigt die Werkstückgrößen an und auch die richtige Positionierung zum Einlegen in die Maschine.
Das optische LED-Assistenzsystem IntelliGuide zeigt die Werkstückgrößen an und auch die richtige Positionierung zum Einlegen in die Maschine.Bild: HOMAG Group AG

Neues Sicherheitskonzept mit SafeScan-Technik

Die Sicherheit der bedienenden Personen, im Einklang mit der Maschine im Rahmen der Produktion, steht klar im Vordergrund. Einfach in der Anwendung und quasi unsichtbar, nicht zu bemerken, sollte es sein, damit es sich gut in den Ablauf und in die Produktion einfügt. Hier setzt Homag auf ihr System, ohne Trittmatten. Zukünftig sind am Einlauf und am Auslauf der Maschine Scanner angebracht, die einen Bereich von <900mm um eben diesen überwachen. Messen die Laser Bewegungen oder Eintritte in diesen Bereich, stoppt die Maschine. Das Programm wird nicht abgebrochen, sondern lediglich pausiert. Verlässt die Person wieder diesen Bereich, setzt die Drillteq V-310 die Bearbeitung fort.

Automatische Rückführung zum Steigern der Effizienz

Als optimale Ergänzung der Maschine bietet sich eine automatische Rückführung an. In diesem Zuge wächst die Aufstellfläche aus Maschine und Rückführung auf immer noch schlanke 21m² an. Sowohl zeitlich, als auch ergonomisch, wird der Bediener entlastet und die Produktion ist deutlich effizienter. Bis zu drei Werkstücke sind im Umlauf und werden automatisch wieder zurück an den Einlauf der Maschine transportiert. Dies führt zu einer Zeitersparnis von bis zu 15%. Das manuelle Teilhandling wird so auf ein Minimum reduziert und die Nebenzeiten, während die Anlage autonom produziert, können für den Bediener für andere Dinge genutzt werden. Die Rückführung kann einfach via Plug&Play nachträglich nachgerüstet werden, da schon mechanische und elektronische Schnittstellen zur Verfügung stehen. Die Rückführung wird in die Bedienoberfläche der Maschinensteuerung integriert, und es bedarf keiner zusätzlichen Steuerung. Das 24 Zoll große Full-HD-Multitouch-Display führt den Bediener einfach und sicher durch die Programme. Als Steuerung ist das Homag einheitliche Bedienkonzept PowerTouch vorhanden und als Programme werden beispielsweise WoodWOP oder WoodMotion angeboten.

‚The Raumwunder‘

Homag hat mit der Drillteq V-310 die CNC-Bearbeitung speziell im Einstieg neu definiert. Die Fülle an technischen Möglichkeiten, mit zeitsparenden und ergonomischen Vorteilen für die Kunden, bieten starke Mehrwerte. Darüber hinaus ist alles gepaart mit dem klaren Blick auf Nachhaltigkeit und dem Schonen von wertvollen Ressourcen. Und alles kombiniert mit einer Aufstellfläche von knapp 11m². Entsprechend bezeichnet die Homag die Drillteq-V-310 als ‚The Raumwunder‘. „So viel CNC-Bearbeitung auf so wenig Raum gab es noch nie. Die Drillteq V-310 ist wirklich ein wahres Raumwunder,“ beschreiben die Entwickler bei Homag ihren großen Coup.

Autor: Ulf Horstmann, Product Marketing, Homag Kantentechnik GmbH

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