"Die Nesting-Maschine muss her"

Eine Schreinerei mit guter Maschinen-Performance

"Wie lassen sich Fertigungsabläufe optimieren?" Diese Frage stellen sich Ernestine Jungbeck und ihr Sohn Norbert von der Schreinerei Küchenstudio Jungbeck immer wieder. "Man muss heute so viel automatisieren und digitalisieren, wie es nur geht", davon sind die Schreinermeisterin und der Schreinermeister überzeugt. Aber das funktioniert nur mit einem gut abgestimmten Maschinenkonzept. "Nesting gehört bei uns unbedingt dazu."
 Klare Kante zeigen: Format4 hat auch bei einem Bekannten das Rennen gemacht.
Klare Kante zeigen: Format4 hat auch bei einem Bekannten das Rennen gemacht.Bild: TeDo Verlag GmbH

Nesting für den Holzbau

Ein weiterer Vorteil der neuen Maschine ist, dass sie noch tiefer fräsen kann. Das wird den Jungbecks auch bei der neuen Sparte Holzbau zugute kommen. Auf dem Gelände der Schreinerei steht ein erstes Tiny-Haus. „Dieser Prototyp hat uns gezeigt, was mit unserem Maschinenpark heute schon alles möglich ist. Mit der neuen H150 wird alles noch viel einfacher und professioneller“, freut sich Ernestine Jungbeck. Das kleine, aber feine Holzhaus muss sich erst einmal im Langzeittest unter Wetterbedingungen des Bayrischen Walds bewähren, bevor es ins Sortiment der Jungbecks darf. „Schnellschüsse gibt es bei uns nicht“, sagt die Chefin.

Die Performance der kombinierten Maschinen

„Der Clou unserer Performance zeigt sich dadurch, dass auch die Nesting-Maschine H30 und die CNC-5-Achs-Bearbeitung der Format4 kombiniert werden“, erklärt Norbert Jungbeck den Ablauf. „Es wird dann nicht mehr klassisch genestet mit Taschenfräsen und Reindübeln, sondern mit einer geteilten Ausgabe gearbeitet.“ Dazu werden für jedes Teil zwei Programme geschrieben, die dann jeweils ausgewählt werden können. Die Einzelbearbeitung kann die H350 komplett übernehmen. Falls eine Maschine ausfällt, besteht immer diese Reserve im Hintergrund. Im Regelbetrieb wird auf der Nestingmaschine H30 alles nur vertikal bearbeitet.

Die Einzelteile werden dann etikettiert, abgestapelt und zur H350 gefahren. Die Korpusseiten brauchen dort keine weitere Bearbeitung. Dabei bleibt als Teil 2 für die weitere Bearbeitung etwa eine halbe Palette an zugeschnittenen Platten übrig, an denen die H350 Dübellöcher bohrt oder fräst. „Unser besonderes Knowhow liegt in der Kombination“, sagt Norbert Jungbeck und beschreibt das Prozedere: „Ein Teil wird genestet und ist fertig, der andere wird auf der H350 weiter bearbeitet. Am Ende entsteht aus den Teilen ein Ganzes – eine Schublade oder der Korpus eines Schranks.“

 Bis zur Komplettbearbeitung auf dem CNC-Bearbeitungszentrum und zum Nesting herrscht Datendurchgängigkeit in der Schreinerei.
Bis zur Komplettbearbeitung auf dem CNC-Bearbeitungszentrum und zum Nesting herrscht Datendurchgängigkeit in der Schreinerei.Bild: TeDo Verlag GmbH

Eine Küche in 1,5 Stunden fräsen

Somit müssen die Teile nicht wieder auf einen Nestingtisch aufgelegt und gespannt werden. Das spart Zeit und nutzt die Potenziale beider Maschinen: „Es ist gigantisch, in eineinhalb Stunden ist eine Küche gefräst“, resümiert Norbert Jungbeck die Effizienz seines besonderen Maschinenkonzepts. „Aber keine besonders große, für die 20 Spanplatten à 2,89x2m gefräst werden müssen“, relativiert seine Mutter. „Schließlich werden bei uns Küchen aller Größen gefertigt, auch Vollholzküchen. In diesem Segment sind wir in Qualität und Preis unschlagbar“, macht sie diesmal Werbung in eigener Sache.

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