Handwerkskunst trifft Digitalisierung

Handwerkliche Präzisionsarbeit und leidenschaftliche Kreativität sind das Erfolgskonzept der Tischlerei Grömmer aus St. Roman in Österreich. Fest etabliert in der Einrichtungsbranche, ist das familiengeführte Unternehmen seit über 60 Jahren für seine Genauigkeit und Zuverlässigkeit bekannt. Fortschritt und Digitalisierung werden bei Grömmer großgeschrieben, so war der Schritt in Richtung 3D-Konstruktion und die Umstellung auf Solidworks und Swood vorprogrammiert. Betreut wird das Unternehmen von DPS Software.

Große Handwerkskunst macht Unmögliches möglich

Mit Liebe zum Detail und der Kombination aus Handwerkstradition sowie moderner Verarbeitungstechniken schöpft Grömmer das Potenzial des Rohstoffs Holz vollumfänglich aus. Das Innovationsteam, realisiert Projekte, die vor der Implementierung nicht möglich gewesen wären. „Wir versuchen die Dinge auszureizen und die Maschinen an ihre Grenzen zu bringen“, so Schwaiger.

 Rezeption des Hotels Die Hochkönigin in Maria Alm, Österreich
Rezeption des Hotels Die Hochkönigin in Maria Alm, ÖsterreichBild: Tischlerei Grömmer

Ein makelloses Beispiel leidenschaftlicher Kreativität und handwerklicher Präzision ist die Realisierung eines Spezialauftrags für das 4-Sterne-Superior Sport- und Wellnesshotel Angerhof im Bayerischen Wald. Hier wurde für den Wellnessbereich eine Decke komplett aus Modellbauschaum in Meereswellen-Form konstruiert. In die Decke wurden ca. 200 Stäbe pro Quadratmeter eingefräst, sodass die Assoziation einer „Klang-Wolke“ entsteht. Das Projekt war aufregend und herausfordernd auf mehreren Ebenen, denn das gesamte Konstrukt besteht aus einer komplexen Freiform. Diese sind generell nur sehr schwer zu produzieren. „Ohne Solidworks und Swood wäre dieses Projekt extrem schwierig, wenn nicht gar unmöglich gewesen,“ so Schwaiger. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Gewerken, wie dem Trockenbau waren spannend. Nach dem Motto „Eine Hand wäscht die andere“, ist im Handwerk die gegenseitige Unterstützung unerlässlich. Um die Decke mit einer umlaufenden Schürze versehen zu können, musste Grömmer für den Trockenbauer kurzerhand eine Schablone anfertigen, auf deren Basis die Schürze optimal an das Deckenelement angearbeitet werden konnte. Teamwork at its best!

Skizze der Hotelrezeption – Bild: Tischlerei Grömmer

Wo Grenzen überdehnt und neue Wege beschritten werden, ist eine visuelle Realisierung, ähnlich einer Simulation, immer von Vorteil. Schwaiger ist überzeugt, dass sich besonders in solch vielschichtigen Projekten die neue CAD-Umgebung mit Solidworks und der integrierten eDrawings Anwendung auszahlt. Nur auf diese Weise konnten der Architekt und der Kunde die Konstruktion vorab aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und ein Gefühl für die Formen und das zu entstehende Objekt bekommen. „Mit Plänen auf Papier würde man hier scheitern,“ so Schwaiger. Freigabeprozesse können dank dieser sehr eindeutigen Visualisierung viel einfacher und schneller realisiert werden. In diesem Zusammenhang wird auch die Herstellung von Modellen oder Prototypen überflüssig, was ebenso Zeit und Kosten spart.

Die Projekte der Tischlerei Grömmer überzeugen insgesamt durch große handwerkliche Kunst und der Liebe zum natürlichen Werkstoff Holz. Selbstbewusst, vornehm, rustikal, pompöse oder zurückhaltende Eleganz – das Team von Grömmer setzt jedes Projekt wunschgemäß um.

Digitalisierung – ein fortlaufender Prozess

Die Digitalisierung hat im Unternehmen einen sehr hohen Stellenwert. Bereits seit einigen Jahren befindet sich die Tischlerei in einem Transformationsprozess. Modernisierungen im EDV-Bereich wurden unternommen, interne Abläufe wurden umstrukturiert, 2008 wurde die Produktionshalle erweitert, 2013 wurden eine CNC-5-Achs Maschine sowie eine Schleif- und Lackierstraße angeschafft. Letztes Jahr wurde erneut angebaut und die Weichen für eine Softwareumstellung wurden gestellt. In der Halle wurden 15 PCs eingerichtet und jeder Arbeitsplatz mit eigenem Monitor ausgestattet. Heute arbeiten sechs Konstrukteure mit Swood und auch die Planungsabteilung wird noch in diesem Jahr an die Software angebunden.

Das klare Ziel lautet: die Anbindung aller Maschinen und die gesamte Mitarbeiterschaft an Solidworks und Swood. Die Digitalisierung ist ein Prozess, der niemals aufhört, wenn man wettbewerbsfähig bleiben will. Er erfordert ein Umdenken in der Produktentwicklung und in der Arbeitsweise allgemein. Die Tischlerei Grömmer hat dies einwandfrei verstanden, zurecht kann sie als Tischlerei der Zukunft bezeichnet werden. Die nächste Etappe in der Digitalisierung ist ebenfalls schon definiert: 2021 wird Grömmer eine Paperless Factory. Im Sinne der Nachhaltigkeit und Einsparung von Ressourcen möchte man weg vom Papier und hin zur digitalen Stückliste sowie digitalen Zeichnungsdaten.

Weiterentwicklung wird in diesem hoch innovativen Unternehmen großgeschrieben – das Wort Stillstand ist ein Fremdwort. Wagemutig und gleichzeitig realistisch nehmen die Mitarbeiter der Tischlerei Grömmer jede Herausforderung an, immer in dem Bestreben für die Kunden das Unmögliche möglich zu machen.

www.dps-software.at

www.groemmer.at

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