Nächste Generation der Homag-Nesting-Lösungen

Mehr Effizienz – Mehr Flexibilität – Mehr Leistung

Moderne Maschinen sollen Ressourcen schonen, effizienter sein und gleichzeitig hoch flexibel. Diesen Wünschen ist Homag gefolgt und hat eine neue Generation Maschinen für Nesting-Anwendungen ins Leben gerufen. Die beiden Modelle Centateq N-210 und Centateq N-510 wurden im 4. Quartal 2021 der Öffentlichkeit präsentiert und in den Markt eingeführt. Beide Maschinen bringen Nachhaltigkeit und Leistung auf den Punkt.
 Centateq N-510 in 
der Basis-Variante
Centateq N-510 in der Basis-Variante Bild: Homag Group

Zukünftig können neben den klassischen Nesting-Aufgaben auch 5-Achs Bearbeitungen gelöst werden. Um dies problemlos und bestmöglich umsetzen zu können, wurde die zulässige Gesamthöhe in Z-Richtung erweitert. So können bei maximaler Ausbaustufe zukünftig bis zu 260mm Materialstärken überfahren werden. Die neue Generation funktioniert im Einzelbetrieb und automatisiert. Die individuellen Tischgrößen können u.a. auch im Halbformat bezogen werden.

Neben dem Tischaufbau wurden auch das Vakuum- und Luftkissenkonzept und die Absaugkomponenten neu gedacht und weiterentwickelt. Eine deutlich kleinteilige Feldaufteilung kann gezielt aktiviert werden, um keine Luft oder Absaugleistung zu verschenken. Um Nebenzeiten und das Rüsten zu optimieren, wurde auch das Werkzeugwechselsystem angepasst. Hier wurden Wechselzeiten des aufgrund an der Spindel mitfahrenden Werkzeugwechslers um bis zu 60% reduziert.

Centateq N-510 mit Hubtisch zur automatischen Beschickung und Gurtband zum automatischen Abschieben. – Bild: Homag Group

Die Maschinen wurden unter den Leitgedanken geringerer Investitionssummen, höheren Qualitätsstandards sowie gleichzeitig reduzierten Lieferzeiten entwickelt.

Entstanden ist ein schlankes und modernes Design, bei dem alle Komponenten, wie z.B. die Absaugung zukünftig komplett in den Maschinentisch und das Portal integriert wurden.

14 Automatisierungskonzepte

Unterschiedliche Anforderungen an die Leistung, aber auch an die kundenseitigen Räumlichkeiten und Bedürfnisse erfordern eine individuelle Anpassungsfähigkeit. Nach dem Start mit der Basisvariante kann je nach Bedarf und Entwicklung des eigenen Unternehmens die Maschine einfach ergänzt werden. Zur Beschickung durch z.B. Hubtische ebenso wie automatische Gurtbänder zum Ausschieben der Teile. Aber auch die komplette Integrationen in Säge- und Lagerkombination oder eine Roboteranbindung kann vorgenommen werden.

Lückenlose Produktion mit hoher Effizienz

Für die Verarbeitung großer Mengen bietet Homag einen Hubtisch am Einlauf und ein Gurtband am Auslauf. Der Hubtisch fährt immer in die gewünschte Höhe, und das Einziehen der Platte auf den Bearbeitungstisch wird automatisch ermöglicht. Diese Einzugsvorrichtung besteht in Abhängigkeit der Maschinentiefe aus einer steigenden Anzahl von Saugern, die bei Bedarf auch erweitert werden können, wenn die zu bearbeiteten Platten ein höheres Gewicht aufweisen. Neu ist das Integrieren der Einzugsvorrichtung in die Umhausung der Maschine. Neben den Vorteilen zum Schutz der Komponenten vor Schmutz und Staub ist dies auch ein optischer Gewinn.

Sobald das Bearbeitungsprogramm beendet ist, wird das fertige Nest auf das Gurtband abgeschoben und gleichzeitig wird eine neue Platte vom Hubtisch auf den Bearbeitungstisch gezogen.

Dynamischer Pendelbetrieb

Erweitert wird der bekannte Pendelbetrieb durch eine getrennte Vakuumversorgung und Belüftung der Tischhälften. Dieser hoch effiziente und lückenlose Wechsel zwischen linker und rechter Tischhälfte wird erweitert durch die Einstellung ‚Dynamischer Pendelbetrieb‘. Ähnlich wie bei Konsolentischen, werden die Vakuumfelder den Tischhälften zugeteilt und sind individuell ansteuerbar. So können einzelne Werkstücke in unterschiedlich großen Formaten problemlos im Pendelbetrieb verarbeitet und gehandelt werden.

Die integrierte Einzugsvorrichtung erleichtert das Materialhandling beim automatischen Positionieren der Rohplatte bei gleichzeitigem Schutz vor Staub. – Bild: Homag Group

Mehr Transparenz in der Möbelproduktion

Nachhaltigkeit steht auch bei der Zusammenstellung der Nester im Vordergrund. Ziel ist es, so wenig Verschnitt wie möglich zu generieren. Somit sind die Nester so aufgebaut, dass das vorhandene Material optimal ausgenutzt werden kann. Die Software-Lösungen intelliDivide Nesting und Schnitt Profi(t) Nesting und das Nesting Production Set unterstützen die Nachhaltigkeit.

Damit die Teile nach der Produktion optimal für die Montage vorbereitet sind, besteht die Möglichkeiten, sie mit Etiketten zu versehen. Diese Etiketten liefern wertvolle Informationen für die Möbelfertigung. Hier können z.B. die Materialart, Dekore, aber auch die Kommission und Logos hinterlegt werden.

Die Etiketten können schon vor der Bearbeitung auf dem Hubtisch automatisch aufgeklebt, oder am Ende des Gutbandes manuell ergänzt werden. Je nach Ausstattungsgrad der Maschine bietet Homag hier individuelle Lösungen.

Schaltbares Vakuum und optimierte Absaugung

In der neuen Nesting-Maschinen-Generation von Homag gibt es nach Bedarf und Anforderung unterschiedliche Tischgrößen. Diese skalieren sich von 1,25×2,5m bis 2,1×7,4m – auch Halbformat ist möglich. Unabhängig von der Tischgröße werden drei Ausstattungsvarianten der Vakuumfeldaufteilung angeboten: Classic, Advanced und Premium.

Classic beschreibt den Tischaufbau einer heute klassischen Nesting-Maschine. Die Feldgrößen sind so ausgelegt, dass die darunterliegenden Rohplattenformate optimal abgebildet werden können. Advanced beschreibt die Aufteilung einer symmetrischen Maschine, so dass vorne und hinten dieselben Feldgrößen abgebildet werden.

Bild: HOMAG Bohrsysteme GmbH

Premium besteht im Wesentlichen aus immer gleich großen Feldern, die einzeln angesteuert werden. Bei dieser Variante ist Homag zukünftig in der Lage, nur ein Feld aktivieren zu können. Dazu wurde eine neue Ventiltechnik im Tisch verbaut. Sie erzeugt die immer maximal benötigte Vakuumleistung, um ein Werkstück optimal spannen zu können. Neu ist, dass sie genau auf den Punkt die benötigte Fläche ansteuert, um somit keinen überschüssigen Energiebedarf zu haben.

Der neu konstruierte Matrixtisch besteht aus einem ‚Höcker‘ und einer Nut und hat ein definiertes Rastermaß. Der Übergang zwischen den einzelnen Platten ist so aufgebaut, dass diese Abfolge immer konstant fortläuft und segmentübergreifend Sauger ohne Einschränkung positioniert werden können. Dies ist gerade für die 5-Achs Bearbeitung sehr relevant.

Genauso wichtig wie das Ansaugen der Teile durch Vakuum an den Tisch während der Produktion, ist auch das nachträgliche Absaugen der Späne vom Tisch und von dem gerade erstellten Nest.

Die kombinierte Absaugung- und Ausschiebevorrichtung ist modular aufgebaut und zukünftig bei Homag in die Umhausung der Maschine integriert. Dadurch werden Prozesse wie Reinigung der Schonplatte und das Abschieben des Nestes kombiniert und verkürzen so die Nebenzeit in der Anlage. Die Absaugeinheit ist untersucht und im Rahmen einer CFD-Strömungssimulation optimiert worden. Der Durchmesser des zentralen Absaugstutzens und die Anordnung der integrierten Blasdüsen führen zu einem optimalen Absaugergebnis. Auf den Punkt genau wird die benötigte Menge an Absaugvolumen erreicht.

Große Auswahl der Werkzeugwechsler und Bohrgetriebe

Für kurze Wechselzeiten kann als Basis der 8-fach Werkzeugwechsler gewählt werden. Je nach Vielfalt der Bearbeitung und Anwendungswünschen des Kunden können auch Versionen gewählt, bei denen 14 und bis zu 22 Werkzeugen aufgenommen werden können. Die bisher bekannten Wechselzeiten wurden signifikant um 60% verkürzt und liegen heute bei durchschnittlich 10 Sekunden von Span Werkzeug 1 zu Span-Werkzeug 2. Das Wechseln der Werkzeuge kann parallel zum Handling der Platten durchgeführt werden und spart wiederum Zeit.

 21 unterschiedliche Bohrgetriebe stehen in verschiedenen 
Varianten aus vertikalen und horizontalen Spindeln und Nutsägen zur Auswahl.
21 unterschiedliche Bohrgetriebe stehen in verschiedenen Varianten aus vertikalen und horizontalen Spindeln und Nutsägen zur Auswahl. Bild: Homag Group

Bei der neuen Nesting-Baureihe von Homag kommen 21 unterschiedliche Bohrgetriebe zum Einsatz und stehen dem Kunden in verschiedenen Varianten zur Verfügung. Bohrgetriebe mit vertikalen Spindeln, Bohrgetriebe mit vertikalen Spindeln und Nutsäge und Bohrgetriebe mit vertikalen, horizontalen Spindeln und Nutsäge.

Weiterhin wird es dem Kunden freigestellt, welches Wechselsystem er verwenden möchte. Kommt z.B. ein wiederholter Werkzeugwechsel infrage, kann hier auf das patentierte Schnellwechselsystem zurückgegriffen werden.

5-Achs Bearbeitung: Mehrwert in der Anwendung!

Der 5-Achs-Kopf Drive 5CS ist verfügbar und bietet so dem klassischen Schreiner das gewisse Extra an Bearbeitungsvielfalt. Ergänzend zum Aufteilen der Nester kann diese Baureihe zukünftig auch als klassisches Bearbeitungszentrum eingesetzt werden.

Neben den schon bekannten Lochreihen, 8,5mm Nuten für Rückwände, Lichtleisten und Möbelverbinder wie Dübel, Mini Fix oder Cabineo können auch Gehrungen mit einem 350mm Sägeblatt und auch Massivholzkomponenten wie Treppenwangen und Türblätter problemlos bearbeitet werden. Hierfür werden die Teile dann auf den Saugern platziert, die mittels Vakuums am Tisch befestigt werden.

Hierbei unterstützen auch die hochpräzisen Anschlagsysteme der Homag, die je nach Anwendung unterschiedlich hoch ausgesteuert werden können.

Durch die an- und abwählbare Tischfeldbelegung wird das Vakuum oder neuerdings die Erweiterung der Luftkissentischfunktion direkt an den benötigten Bereich gesteuert und wirkt da, wo es gebraucht wird. – Bild: Homag Group

Nachhaltigkeit und Effizienz

Neben den technischen und funktionalen Anwendungen für den Kunden hat diese Maschine auch umfangreiche Maßnahmen zum Schonen der Ressourcen und zum Erreichen einer hohen Nachhaltigkeit. Die Zeiten zum Werkzeugwechsel wurden verkürzt. Die Absaugung von Spänen aber auch das Ansaugen der Platten für das Vakuum wurde optimiert. Die Aufteilung der Nester für die Bearbeitung wurde so effizient wie möglich gestaltet, um den Verschnitt der Platte auf ein Minimum zu reduzieren. Strom, Luft aber auch Plattenmaterial werden eingespart.

Fazit

Homag hat mit den neuen Maschinen Centateq N-210 und Centateq N-510 das Nesting neu definiert. Clevere Überarbeitungen wie das hochmodulare Vakuum- und Luftkissenkonzept, Plug&Play-Automatisierungskonzepte zur einfachen Erweiterung der Anlage, oder die Ergänzung der 5-Achs Bearbeitung werten die Maschinen technisch signifikant auf. Bemerkenswert ist, dass alles mit dem Blick auf Nachhaltigkeit und dem Schonen von Ressourcen verbunden ist.

Autor: Ulf Horstmann, Product Marketing, Global Marketing, Homag Kantentechnik GmbH

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