Vor allem wegen einer Eigenschaft lockte die Epicon: ihrer Flexibilität. Von einem multifunktionalen Schwergewicht war die Rede beim Besuch der HOB-Redaktion am Holz-Her-Stand – und von einer Schnittstelle zum Partnerunternehmen Weinig, das sich auf Massivholzbearbeitung spezialisiert hat. Mit der Epicon richtet sich das Unternehmen ans klassische Handwerk, also an Fenster-, Rahmen- und Treppenbauer – und an Möbelbauer. Wann immer der Anwender Bogenelemente fertigen muss, ist er mit der Epicon richtig beraten. Zur Flexibilität zählt denn auch der leichte Umbau dazu: „Ich kann in kürzester Zeit von Rahmenspanner auf Vakuumsauger umbauen und dann Möbel statt Treppen bearbeiten“, verriet CNC-Spezialist Ralf Weber. Gemeint sind damit tatsächlich nur fünf Minuten. „Das ist, was die Maschine unterm Strich auszeichnet.“
Automatisierte Bearbeitungstiefe
Diese Flexibilität umfasst die gesamte Bearbeitungstiefe – sowohl bei der Massivholzbearbeitung im Treppen- und Innenausbau als auch bei der Rahmenbearbeitung im Türen- und Fensterbereich. Herzstück ist der vollautomatische Maschinentisch VarioDrive, der zur Grundausstattung gehört. Er zeichnet sich durch vielfältige Möglichkeiten der gleichzeitigen Flächen- und Rahmenbehandlung in der Pendel- und Mehrfeldbearbeitung aus. So können z.B. Türblatt und Zarge in nur einem Durchgang bearbeitet werden. Sämtliche Konsolen und Spannelemente werden vollautomatisch und synchron über Servotronic-Motoren verfahren. Damit spart sich der Bediener das Ausrichten der Spannelemente und kann sofort mit dem Maschinenbestücken beginnen.
CNC-gesteuertes Umspannen
Bei der Herstellung von Rahmenbauteilen und Fensterprofilen besorgt ein CNC-gesteuertes Umspannen eine allseitige Komplettbearbeitung. Die robuste Konstruktion der Rahmenspanner sowie eine eingeätzte Reibfläche verhindern, dass das Werkstück verrutscht, und sichern auch bei kleinen Auflageflächen den Halt. Mithilfe eines Deckenlasers können Werkstückkonturen auf den Maschinentisch übertragen werden – Probleme beim Auflegen gekrümmter Werkstücke ausgeschlossen.
Pro-Torque-Frässpindel für schwere Arbeiten mit Massivholz
Das Bearbeitungszentrum ist mit einer leistungsstarken, flüssigkeitsgekühlten 18kW Pro-Torque-Frässpindel für schwere Fräsarbeiten in Massivholz ausgestattet. Die Leistungsdaten über das gesamte Drehzahlspektrum sowie die intelligente, softwaregesteuerte Achsverriegelung überzeugen durch ihre Bearbeitungsergebnisse. Der kompakte kardanische 5-Achs-Kopf bewegt sich frei im Raum und sorgt für Flexibilität.
Hohe Steifigkeit bei dynamischen Fahrbewegungen
Die massive Konstruktion der Maschine ist für hohe Beanspruchung ausgelegt und dabei anwendungsgerecht gestaltet. Um allen Belastungen gerecht zu werden, wurden die Träger der Gantry-Konstruktion passend verstärkt, was eine hohe Steifigkeit bei dynamischen Fahrbewegungen bietet. Wegen dieser Bauweise erreicht die Epicon hohe Beschleunigungswerte und eine Vektorgeschwindigkeit bis 131m/s. Zudem kann sie mit vielen automatischen Werkzeugwechsleroptionen für unterschiedliche Anwendungen ausgestattet werden. Mitfahrende Wechsler ermöglichen einen schnellen Werkzeugtausch, zusätzliche stationäre Linear- und Shuttlewechsler erhöhen die Anzahl der Werkzeuge auf bis zu 111.
Splitterschutzvorhänge und Safe Detect
Auch im Bereich Sicherheitseinrichtungen hat sich einiges getan. So ist die Maschinenhaube mit seitlich anhebbaren Splitterschutzvorhängen ausgestattet, die ein Einklemmen durch Spannelemente verhindern und dem Bediener eine bessere Sicht auf den Maschinentisch ermöglichen. Für den Bedienerschutz kann zwischen robusten Mehrfeld-Trittmatten, Lichtschranken oder dem sensorgesteuerten Safe Detect gewählt werden. Letzterer bietet im Pendelbetrieb bei maximaler Vorschubgeschwindigkeit hohe Sicherheit und berührungslosen Rundumschutz. Betritt der Bediener den Sicherheitsbereich, verlangsamt sich die Maschine auf eine Vorwarngeschwindigkeit von 25m/min. Kommt der Bediener in den Stopp-Bereich (CE Norm), wird das Bearbeitungsprogramm pausiert. Auch umherfliegende Späne beeinträchtigen die Arbeitssicherheit. „Dafür ist die Epicon mit dem Späneleitblech ausgestattet, das in zwei Stufen verstellt werden kann und das sich – je nach Drehrichtung des Fräsers – über eine C-Achse neu positioniert. So werden anfallende Späne bei der Bearbeitung direkt zum Absauger geleitet“, so Weber.