Das Auge hört mit

Konzertgitarren aus nachhaltigem Furnier

Tobias und Armin Hanika beim Holzaufsägen.
Tobias und Armin Hanika beim Holzaufsägen.Bild: Hanika Gitarrenbau

Hanika Gitarrenbau mit Hauptsitz im bayerischen Baiersdorf fertigt seit 1953 Konzertgitarren aus Furnier. Zum Einsatz kommen dabei Sägefurniere bis zu einer Stärke von etwa 3 Millimetern. Die Decken der Instrumente sind aus Fichte oder Zeder gearbeitet. Bei den Böden kommen zertifizierte Tropenhölzer wie indischer Palisander, Ziricote oder Bocote zum Einsatz, aber auch teilweise thermomodifizierte oder geräucherte Furniere der Kirsche, des Ahorns, der Elsbeere oder der Eiche. „Wir legen dabei großen Wert auf schön gemaserte Hölzer mit einer besonderen Textur. In vielen Bereichen der Konzertgitarren arbeiten wir ‚bookmatched‘, also spiegelsymmetrisch. Schließlich hört das Auge auch mit“, so Hanika.

Das Holz prägt den Klang

Das fertige Meisterwerk aus dem Filet des Baumes. – Bild: Hanika Gitarrenbau

Ein entscheidender Faktor für die Güte einer Konzertgitarre ist das verwendete Holz: Aus überwiegend nachhaltiger Forstwirtschaft gewonnen wird es von den Mitarbeitenden des Traditionsunternehmens mit großem handwerklichem Geschick verarbeitet. „Entscheidend ist dabei die Qualität des von uns verwendeten Sägefurniers. Daneben sind noch Konstruktionsmerkmale und die handwerkliche Ausführung für den perfekten Klang prägend“, so Firmeninhaber Armin Hanika.

Individuell gefertigt

Für das Finish der Konzertgitarren sorgen diverse Oberflächenbeschichtungen, mit denen die Schönheit des Furniers voll zur Geltung kommt. Eingesetzt werden u.a. Schelllackpolituren, es gibt offenporige und geschlossenporig matte Oberflächen und auch hochglänzende Flächen aus UV-härtendem Acryllack.

So individuell wie die Optik sind auch die Wünsche der Musiker, für die die Gitarren gefertigt werden. „Unsere Produktion ist darauf ausgelegt, die individuellen Bedürfnisse des Künstlers zu berücksichtigen, wobei wir auftragsbezogen mit einer Losgröße = 1 produzieren“, erklärt der Firmeninhaber. Um jedem Musiker das passende Instrument bieten zu können, gebe es eine große Auswahl an Modellen und Ausstattungsvarianten. „Auch individuelle Anpassungen bezüglich der Holzart, der Farbe, des Griffbretts oder weiterer Details sind kein Problem.“

Im Gitarrenbau kann Furnier seine Schönheit und Individualität ideal zur Geltung bringen. Das Aussehen und der ausgewogene Klang begeistern nicht nur das Publikum, sondern auch den Besitzer des Musikinstruments ein ums andere Mal.

Ursula Geismann, Geschäftsführerin der Initiative Furnier + Natur (IFN)
Initiative Furnier + Natur e.V.

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