Spanplattenproduktion

Dampfvorwärmung verbessert die Plattenqualität

Im Juni 2023 hat Masisa S.A. in seinem Spanplattenwerk in Cabrero, Chile, eine Evosteam Dampfvorwärmung von Dieffenbacher in Betrieb genommen. "Der Evosteam von Dieffenbacher bietet große Verbesserungen bei geringem Investitionsaufwand, zum Beispiel die Erhöhung der Kapazität unserer Spanplattenproduktion in Cabrero", so Roberto Stück, technischer Direktor bei Masisa. "Er beschleunigt unsere Produktion und verbessert gleichzeitig die mechanischen Platteneigenschaften," fügt er hinzu.
Bild: Dieffenbacher GmbH Maschinen- und Anlagenbau

Unmittelbar am Presseneinlauf montiert, heizt der Evosteam die Matte durch das Einbringen von Wasserdampf vor. So wird die Dauer für das Erhitzen der Matte innerhalb der Presse reduziert, die Produktionsgeschwindigkeit und damit schließlich auch die Kapazität der Anlage um bis zu 20% erhöht. „Die obere Einheit der Dampfvorwärmung kann entweder in abgehobener Fahrweise als Dampfdusche oder in aufgelegter Fahrweise zum direkten Einbringen des Dampfes in die Matte verwendet werden“, erklärt Tobias Hempel, Produktmanager bei Dieffenbacher.

„Angesichts der stark gestiegenen Gaspreise, die auch zu einem enormen Anstieg der Leimpreise geführt haben, hat der Evosteam neben der Kapazitätssteigerung einen weiteren wichtigen Vorteil: Er hilft, Ressourcen, insbesondere Leim, einzusparen“, so Hempel. „Wenn die höhere Mattentemperatur nicht zur Steigerung der Produktionsgeschwindigkeit genutzt wird, hat der Leim in der kontinuierlichen Presse mehr Zeit zum Aushärten. So bilden sich ausreichend ‚Leimbrücken‘, um auch mit weniger Leimeinsatz qualitativ hochwertige Platten zu produzieren“, ergänzt er.

Durch die individuelle Einstellung der Dampfmenge in jeder Zone der Matte ermöglicht der Evosteam hervorragende Dichteprofile. „Das Ergebnis ist eine bessere konvektive Wärmedurchdringung in der Presse und ein schnellerer Anstieg des Rohdichteprofils an den Außenkanten der Platte. Das wiederum erlaubt geringere Schleifzugaben und senkt die Produktionskosten“, erläutert Hempel. „Indem in der Mitte der Matte mehr Dampf zugeführt wird als an den Kanten, werden außerdem Spalter vermieden.“

Darüber hinaus verhindert der Evosteam Kondensatbildung auf den Bändern sowie eine daraus resultierende Beeinflussung der Plattenoberfläche, indem er Thermalöl aus dem Sekundärheizkreis der Presse zum Vorheizen der Dampfplatte verwendet. Die Bedienung ist einfach, der Wartungsaufwand gering und das geringe Abwasservolumen hält die Gesamtbetriebskosten niedrig. Das integrierte Bandreinigungs- und Trocknungssystem sorgt für eine hohe Produktionssicherheit. „Aufgrund seiner positiven Auswirkungen auf die Produktqualität und seines Beitrags zur Materialeinsparung stellt der Evosteam außerdem eine echte Alternative zu einer Pressenverlängerung dar“, so Hempel.

Dieffenbacher gewährleistet für neue Evosteam-Installationen den kompletten Service vom Engineering bis zum technisch optimierten Drei-Schicht-Betrieb. „Bevor wir den Kunden verlassen, stellen wir sicher, dass der Evosteam perfekt in den Produktionsprozess integriert ist und die bestmöglichen Produktionsergebnisse liefert“, schildert Hempel. „Durch das integrierte Rezepturmanagement reduzieren wir zudem den Ausschuss und den Arbeitsaufwand für unsere Kunden. Wann immer die Anlage auf ein neues Produkt umgestellt wird, passt der Evosteam seine Einstellungen automatisch an das neue Rezept an.“

Auch andere Unternehmen, darunter Pfleiderer und die Sumitomo-Tochter Vina Eco Board, haben den Evosteam von Dieffenbacher bereits erfolgreich im Einsatz. Im brandenburgischen Baruth betreibt Pfleiderer die Dampfvorwärmung in einer MDF-Anlage, während Vina Eco Board den Evosteam in der Spanplattenproduktion am Standort Long An in Vietnam einsetzt.

„Nach einer sehr kurzen Installationszeit arbeiten wir nun schon seit mehr als zwei Jahren mit dem Evosteam“, berichtet Christoph Liese, Produktionsmanager bei Pfleiderer. „Er ist uns eine große Hilfe. Vom ersten Tag an konnten wir unsere Produktionsgeschwindigkeit erhöhen und deutlich mehr Platten pro Tag produzieren als vor der Nachrüstung des Evosteam“, fügt er hinzu.

„Der Evosteam kompensiert die reduzierte Pressgeschwindigkeit bei der Verwendung von emissionsarmem Leim, der mehr Zeit zum Aushärten benötigt als herkömmlicher Leim. Darüber hinaus ist er besonders effektiv für leichte Platten mit geringer Wärmeübertragung in der Presse“, so Hempel abschließend. Der Evosteam kann in der Span-, MDF- und OSB-Produktion eingesetzt werden und ist sowohl für Neuanlagen als auch zur Nachrüstung in Bestandsanlagen erhältlich.

Dieffenbacher GmbH Maschinen- und Anlagenbau

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