Ziemlich genau vor einem Jahr hat die Homag Group dafür die Planetenkassette präsentiert. Eine Besonderheit: Die Aufnahme in die Maschine folgt über das Universalaggregat. Die Kassette ist so konstruiert, dass ich schnell ein- und ausgewechselt werden kann. Sie ist ab der Baureihe W-300 bei den Sandteq-Schleifmaschinen einsatzbereit. Individuelle Oberflächen und dreidimensionale Schleifbilder können seitdem problemlos erzeugt werden.
Zwei Anwender der ersten Stunde haben im Rahmen eines kleinen Interviews ein Feedback gegeben. Rede und Antwort standen Frederik Maschmeier, Geschäftsführer bei Siebe & Breder Holztechnik und sein Abteilungsleiter Hartmut Buchholz. Sie kommen aus Hüllhorst und sind somit im Herzen der deutschen Küchenmöbelindustrie angesiedelt.
Zweiter im Bunde ist die Firma WS Systeme für Möbel und Objekt aus Kirchdorf in Niederbayern. Sie sind vorwiegend im Möbelbau sowie Objekt- und Innenausbau tätig. Hier hat Sebastian Schrembs Auskunft gegeben.
Was produzieren Sie?
Siebe & Breder: Wir sind ein Zulieferer für die Küchenmöbelindustrie. Die Hauptprodukte, die wir herstellen oder verarbeiten, sind Spanplatten mit Dünnschicht- und Starkschichtfurnier. Einen 10%-Anteil bilden auch massive Rahmentüren.
WS Systeme: Wir sind im Objekt- und Innenausbau, aber auch im Möbelbau tätig. Wir produzieren Küchen und Theken, aber auch Wandverkleidungen, Raumtrenner und Büroeinrichtungen. Der Massivholzanteil liegt bei ungefähr 15%.
Was hat Sie ermutigt, als einer der ersten Kunden diese Maschine in Betrieb zu nehmen und zu testen?
Siebe & Breder: Die Aussicht auf eine deutliche Arbeitserleichterung und Verschlankung der Prozesse hat uns überzeugt. Weiterhin hatten wir sehr gute Erfahrungen mit einer Bütfering-Schleifmaschine. (Anm. d. Red.: Die fast 70-jährige Erfahrung der Firma Bütfering ist in die Maschinen von Homag vollumfänglich integriert worden.)
WS Systeme: Uns hat es gereizt, bei der Entwicklung mit zu helfen und diese zu begleiten. Die Chance zu haben, Verbesserungen in ein Produkt mit einfließen zu lassen.
Wie haben Sie vorher gearbeitet? Was hat sich verändert?
Siebe & Breder: Vorher haben wir klassisch händisch mit Schleifklotz die Kanten geschliffen. Gerade dabei unterstützt das Planetenaggregat und verschlankt unsere Prozesse. Auch durch das vorhandene Bürstenaggregat können wir Effekte auf Platten erzeugen, die vorher nicht möglich waren.
WS Systeme: Durch die zweite Schleifmaschine verschlanken sich bei uns die Abläufe deutlich. Der Transport von Werkstücken oder Teilen fällt weg. Dies ist ein Zugewinn von Zeit.
Welche Aggregate und Konfiguration haben Sie im Einsatz?
Siebe & Breder: Die Maschine besitzt ein Kontaktwalzen-Aggregat zum Kalibrieren und ein Querschleifaggregat, welches gerade für die Furnierbearbeitung mit dem Kreuzschliff viele Vorteile hat. So können Leimreste entfernt und die Oberfläche gesäubert werden.
Das flexible Universalaggregat ist bei uns mit einem Planetenaggregat ausgestattet, das mit seinen Tellerbürsten gerade massiven Oberflächen schöne und hochwertige Effekte bietet. Das Feinst-Schliff-Breitband mit innenlaufendem Lamellenband – vollendet den flächigen Schliff. Auch die Strukturbürste im Auslauf der Maschine gibt uns die Möglichkeit Effekte zu erzeugen.
WS Systeme: Für einen effektiven Kreuz- und den Furnierschliff hat die Maschine ein Querband. Weiter verfügt sie über zwei Breitband-Aggregate. Das erste Breitband-Aggregat ist ein Kombi-Aggregat, welches zusätzlich zum Flächenschliff auch zum Kalibrieren genutzt werden kann. Dahinter befindet sich das Feinst-Schliff-Aggregat. Dieses Breitband Aggregat nutzen wir zum Zwischenschleifen und Feinschleifen. Gerade die integrierte Werkstück-Abblaseinrichtung hilft uns beim Lackschliff, da die Oberfläche am Ende sehr gut gereinigt und vorbereitet für die Lackierung ist.
Und zum Abschluss das Universalaggregat mit der Planetenkassette. Hier verwenden wir Tellerbürsten mit einer 320er Körnung. Diese nutzen wir, um Flächen nachzuschleifen aber auch gleichzeitig Kanten zu brechen. Rundungen können hier auch sehr gut nachgeschliffen werden. Neben dem Planetenaggregat haben wir eine Strukturbürste, die wir per Kassette in das Universalaggregat einsetzen können, falls wir für einen Kunden eine intensiv strukturierte Oberfläche benötigen. Durch das Wechselsystem haben wir eine große Vielfalt in der Bearbeitung unterschiedlicher Oberflächen.
Was sind die Hauptanwendungsfelder dieser Maschine?
Siebe & Breder: Flächiges Schleifen von Platten vor der Lackierung und im Rahmen des Zwischenschliffs, aber auch die Oberflächenbearbeitung und das Kantenbrechen mit dem Planetenaggregat.
WS Systeme: Der klassische flächige Schliff von Furnier, das Kalibrieren und der Zwischenschliff im Rahmen der Lackierung.
Ermöglicht Ihnen die aktuelle Konfiguration das Aufspringen auf neue Trends?
Siebe & Breder: Ja, ein Tausch der Maschine ist nicht mehr nötig, da durch das Universalaggregat bei Bedarf und Wunsch unterschiedliche Kassetten verwendet werden können. Mit der Sandteq W-300 fühlen wir uns sehr gut aufgestellt.
WS Systeme: Mit Sicherheit. Darum geht es. Die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind sichergestellt!
Wie sind Sie neben der technischen Ausstattung der Maschine mit dem Service von Homag zufrieden?
Siebe & Breder: Sehr, da er schnell vor Ort ist. Es war von Anfang bis zum Ende ein sehr guter Kontakt. Auch schon im Rahmen der Installation und Aufstellung bei uns im Werk. Der schnelle Service bei Homag hat uns überzeugt und ist absolut entscheidend für die Kaufabsicht gewesen!
WS Systeme: Der Service ist gut und schnell und Reaktionszeiten sind kurz.
Wie soll es für Ihr Unternehmen in Zukunft weiter gehen?
Siebe & Breder: Für die Kantenbearbeitung haben wir schon eine EDGETEQ Kantenanleimmaschine aus dem Hause Homag angeschafft und wir befinden uns in Planungen für eine Maschine für die CNC Bearbeitung. Ebenfalls von Homag.Weiterhin haben wir auch schon zur Erweiterung unserer Produktionsfläche Hallen angemietet. Auch eine Vernetzung der Maschinen ist in Planung.
WS Systeme: Aktuell sehen wir uns gut aufgestellt. Investitionen oder Erweiterungen werden aber auch in Zukunft nötig sein, um auf dem Stand der Technik zu bleiben.
