Holzpellets in Siloanlagen

Pellets effizient lagern

Warum ein Brennstoffhändler aus dem Schwarzwald auf eine Siloanlage zur Einlagerung von Holzpellets setzte - und damit die Energiekosten erheblich senken konnte.
 Die Silo-Lagerung von Holzpellets hat gegenüber der Lagerung in Hallen viele Vorteile bzgl. Qualität und Effizienz.
Die Silo-Lagerung von Holzpellets hat gegenüber der Lagerung in Hallen viele Vorteile bzgl. Qualität und Effizienz.Bild: Korntec GmbH

Pellets bestehen aus gepressten Reststoffen der Holzindustrie – vornehmlich aus Nadelholz mit hohem Harzanteil. Sie lassen sich mit relativ geringem Energieeinsatz herstellen. Zudem verbrennen sie beim Endkunden praktisch CO2-neutral sowie rückstandsfrei – bei der Verbrennung bleiben nur rund 0,5 Prozent als Asche übrig. Und auch ihr Heizwert ist mit 4,8 Kilowattstunden pro Kilogramm (kWh/kg) höher als zum Beispiel bei Scheitholz.

Diese Vorteile können die Pellets aber nur ausspielen, wenn sie optimal verbrennen. Dafür gibt es in Europa diverse Normen (in Deutschland vor allem die EN-A1). Diese schreiben neben der Länge (zwischen 3 und 30mm) auch die Abriebfestigkeit vor. Denn: Nur wenn die Pellets eine stabile, homogene und feste Form haben, können sie optimal verbrennen und somit den gewünschten Heizwert erzielen. Je mehr Abrieb und Holzmehl hingegen in den Brennraum gelangen, desto schlechter der Wirkungsgrad der Pelletheizung.

Silo statt Halle

Genau das ist für viele Händler eine Herausforderung: Hier werden die Pellets in der Regel in großen Hallen gelagert und mit Radladern auf Förderbänder, Teleskoplader oder direkt in Big Bags bzw. auf den Lkw verladen. Dabei zermahlen die tonnenschweren Fahrzeuge einen großen Teil der Pellets – mit entsprechenden Folgen für die Qualität.

Immer mehr Betriebe setzen deshalb auf die Lagerung der Pellets in großen Siloanlagen. Auch Uwe Kammerer, Geschäftsführer des Brennstoffhandels Schwarzwaldbriketts in Königsfeld, hat sich für so eine Anlage entschieden.

Seine Firma lagert die von den Herstellern angelieferten Pellets ein und liefert sie mit der eigenen Lkw-Flotte bedarfsgerecht an die Endkunden. „Um die steigende Nachfrage effizient bedienen zu können, wollten wir in eine neue Siloanlage investieren. Diese sollte unsere internen Abläufe durch eine hohe Förderleistung effizienter gestalten, dabei das Fördergut maximal schonen und zudem unseren Ansprüchen in Sachen Nachhaltigkeit gerecht werden.“

Siloanlage in 4 Monaten

Mit der kompletten Planung, der Erstellung der Statik für Silos und Betonfundamente, der Auslegung der Anlagentechnik, der elektrotechnischen Installation sowie der baulichen Ausführung beauftragte Kammerer die Firma Korntec aus der Wedemark bei Hannover. In rund viermonatiger Bauzeit realisierte Korntec eine Siloanlage, die eine hohe Förderleistung in Annahme und Beladung mit maximal schonendem Transport kombiniert – und zugleich eine hohe Energieeinsparung ermöglicht.

Annahmegosse und Trogkettenförderer

Die Anlieferung erfolgt über eine Annahmegosse. Das ist für die Anlieferbetriebe deutlich zeitsparender und komfortabler als eine Verladung in Big Bags oder aufwendiges Manövrieren in einer Lagerhalle. Die Pellets können so einfach in die Annahmegosse gekippt werden. Die Einhausung der Gosse mit einer Annahmehalle reduziert die Staubentwicklung deutlich.

 Ein geschlossener Verladebalg reduziert die Staubemission.
Ein geschlossener Verladebalg reduziert die Staubemission.Bild: Korntec GmbH

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