Herausforderungen meistern

Feedback aus dem Maschinenbau

Wie viele Branchen leidet auch der deutsche Maschinenbau aktuell unter den Folgen der weltweiten Turbulenzen. Laut einer qualitativen Kundenbefragung des Aachener Optimierungsspezialisten Inform zählen die gestörten Lieferketten (53 Prozent), die hohe Auftragslage (30 Prozent) und der Fachkräftemangel (30 Prozent) zu den größten Herausforderungen, mit denen die Branche aktuell zu kämpfen hat. Viele Maschinenbauer erkennen diese Problematiken und optimieren ihre Fertigungsprozesse durch entsprechende Produktionsplanungssysteme, die laut der Befragten insbesondere den Planungsaufwand reduzieren (47 Prozent), die Transparenz erhöhen (30 Prozent) und für eine verbesserte Erkennung von Zusammenhängen sorgen (18 Prozent).

Die im vierten Quartal 2022 durchgeführte Befragung fand im Rahmen des 18. Felios Anwendertreffens von Inform statt, bei dem 110 Teilnehmende der rund 300 Kunden des Aachener Softwarehauses zusammenkamen um sich über Erfahrungen, Fragen und Ideen zu Felios, einer intelligenten Optimierungssoftware für die Produktionsplanung auszutauschen. Um ein aktuelles Stimmungsbild zur derzeitigen wirtschaftlichen Situation im Maschinen- und Anlagenbau zu erfassen, wählte Inform unter allen Teilnehmenden 17 Experten aus, die im Detail interviewt wurden. Darunter Maschinenbauer wie die J.M. Voith SE GmbH, die Liebherr Components Kirchdorf GmbH und die BENNING Elektrotechnik und Elektronik GmbH.

Bild: Inform GmbH

Stimmung im Maschinenbau weiterhin angespannt

Bei über der Hälfte aller Befragten (53 Prozent) stehen die Lieferkettenprobleme unter allen Herausforderungen an oberster Stelle. „Lieferketten befinden sich in einem kritischen Zustand und trotzdem sind unsere Kunden sehr fixiert auf Termine“, beurteilt ein Teilnehmer die derzeitige Situation. Auch die hohe Auftragslage (30 Prozent) sowie der Fachkräftemangel (30 Prozent) sind ein großes Thema in der Befragung und machen den Unternehmen stark zu schaffen. Neben der allgemeinen wirtschaftlichen Lage (18 Prozent) und internen Umstrukturierungen (18 Prozent) werden fehlende Materialverfügbarkeit (zwölf Prozent) und der steigende Termindruck (zwölf Prozent) genannt. In der Produktion treffen dementsprechend Kundenanforderungen und wirtschaftliche sowie planungstechnische Zwänge und Probleme aufeinander.

Um diesen Herausforderungen entgegenzutreten, optimieren immer mehr Maschinenbauer ihre Fertigungsprozesse durch entsprechende Advanced-Planning-and-Scheduling-(APS)-Systeme. „Wir müssen tagtäglich mehr als 1.000 Aufträge parallel abarbeiten, das ist von Hand nicht machbar“, beantwortet ein befragter Anwender der Software Felios die Frage, warum er nicht mehr auf eine intelligente Produktionsplanung verzichten kann. Dies spiegelt sich auch in den Antworten der weiteren Teilnehmer wider. Insgesamt 47 Prozent aller Befragten geben an, dass ein APS-System zu deutlich weniger Planungsaufwand verhilft. Daneben werden die erhöhte Transparenz (30 Prozent), bessere Erkennung von Zusammenhängen (18 Prozent) sowie gestiegene Liefertreue (18 Prozent) genannt. Auch eine schnellere Reaktion auf unvorhergesehene Ereignisse wie Terminverschiebungen, fehlende Zukaufteile oder Mitarbeiterausfälle (18 Prozent) machen ein intelligentes Produktionsplanungsmanagement laut den Anwendern unverzichtbar.

„Wer eine dauerhaft optimierte Produktionsplanung anstrebt, benötigt dazu ein APS-System“, rät Stipo Nad, Leiter des Business Development im Geschäftsbereich Produktion bei Inform. „Die mathematischen Optimierungsalgorithmen des Systems berechnen auf Basis aller planungsrelevanten Daten aus dem ERP-System eine bestmögliche Fertigungsabfolge unter Berücksichtigung aller real verfügbaren Ressourcen und Kapazitäten.“ In der Praxis schätzt der Großteil aller Befragten (65 Prozent) dabei insbesondere die optimierte Darstellung von Verzug, welche es ermöglicht, kritische Pfade sowie Engpässe frühzeitig zu erkennen und dementsprechend zu handeln. Die saubere Abbildung der Ressourcen kommt mit 35 Prozent an zweiter Stelle, gefolgt von einer höheren Flexibilität in der Planung (zwölf Prozent). Auch die flexible und langfristige Personalplanung (sechs Prozent) wird geschätzt. Die Software helfe hier, die Mitarbeitenden gemäß ihrer Verfügbarkeiten und Qualifikationen so zu verteilen, dass Belastungsspitzen abgefangen werden.

Über die Befragung

An der qualitativen Befragung unter den 110 Teilnehmenden des Felios-Anwendertreffens vom Aachener Softwareentwickler Inform nahmen 17 Fach- und Führungskräfte aus dem Wirtschaftszweig Maschinen- und Anlagenbau teil. Die Umfrage fand im vierten Quartal 2022 statt. Ziel der Umfrage war es, ein aktuelles Stimmungsbild zur wirtschaftlichen Situation im Maschinenbau aufzuzeigen, um daraus Aufschlüsse über die größten derzeitigen Herausforderungen zu geben und das Potenzial einer intelligenten Produktionsplanung aufzuzeigen.

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