Platten automatisiert zählen

Bildanalyse als neue Zählmethode

In vielen Firmen der Holzwerkstoffindustrie ist man mittlerweile auf einem guten Weg, Produktionsabläufe zu digitalisieren und zu automatisieren. Maschinensteuerungen und übergeordnete Prozessleitsysteme kommen immer mehr zum Einsatz und erleichtern die Prozessabläufe. Doch das Ziel, alle Produktionsabschnitte zu automatisieren und zu digitalisieren, ist noch längst nicht erreicht. Dazu zählt auch das Plattenzählen mit der automatisierten Bildanalyse als neue Zählmethode.
Zählen mittels Bildverarbeitung - die neue Alternative zum manuellen Platten- Zählen
Zählen mittels Bildverarbeitung – die neue Alternative zum manuellen Platten- ZählenBild: Ing.-Büro Andreas Schlipf

Das Produktportfolio der Holzwerkstoffindustrie umfasst u.a. Spanplatten, Rohplatten, Imprägnate, Schichtstoffe und Paletten. Die produzierten Platten werden meist am Ende ihres Produktionsprozesses aufgestapelt und zur Weiterverarbeitung oder zum Versand an den Endkunden als Stapel verpackt.

Bisherige Zählmethoden fehleranfällig

Hier muss die tatsächliche Stückzahl an Platten auf dem Stapel vermerkt werden, damit Endkunden, Logistikunternehmen und Zollämter wissen, welche genaue Anzahl ausgeliefert wurde. Doch genau hier fehlt die digitalisierte Lösung. Meist werden diese Stückzahlen immer noch von Hand ermittelt. Höhenmessungen, automatische Stapelungen oder Gewichtermittlungen sind, genauso wie das von Hand zählen, fehleranfällig und zu ungenau. Unterschiedliche Plattenstärken verändern Höhe und Gewicht des Stapels, sodass man keine pauschalen Rückschlüsse ziehen kann. Bei automatischen Aufstapelungen kann es sein, dass Platten aussortiert werden müssen und sich die Anzahl an Platten im Zuge des Aufstapelns noch verändert. Diese Schwierigkeiten beim Zählen und die hohe Fehleranfälligkeit der bisherigen Methoden führen häufig dazu, dass unnötiger Zeitaufwand und hohe Kosten entstehen, wenn Fehler gesucht und Reklamationen bearbeitet werden müssen. Es besteht also weiterhin der Bedarf an einer Lösung, welche die tatsächliche Stückzahl auf einem Plattenstapel unter Berücksichtigung unterschiedlicher Platteneigenschaften zügig und fehlerfrei ermittelt.

Eine neue Idee fürs Plattenzählen

Genau dieser Herausforderung hat sich das Ingenieurbüro Andreas Schlipf gestellt und hat nun eine Lösung gefunden, die alle Anforderungen erfüllt. Dank der langjährigen Erfahrung auf dem Gebiet der Prozessleit- und Automatisierungstechnik wurde nicht nur das Zählen digitalisiert, sondern es wurde auch ein spezieller Fokus auf die Integration der Lösung in den Produktionsprozess gelegt, sodass der Produktionsfluss weder gestört noch verzögert wird und auch kein Eingreifen der Mitarbeiter an der Anlage mehr erforderlich ist. Mit ASCO Vision steht der Holzwerkstoffindustrie ein wichtiges neues Kontrollinstrument zur Verfügung und ein weiterer Schritt in Richtung Digitalisierung ist getan.

Bei einer Anwendung in der Holzwerkstoffindustrie werden Spanplatten auf Stapeln nicht mehr per Hand gezählt, sondern mit Hilfe der ASCO Vision Bildverarbeitung. Jedes Mal, wenn ein Stapel verpackt und verschickt werden soll, wird er vorher durch ein Signal aus der SPS an eine Industriekamera automatisch fotografiert. Welche Industriekamera dafür zum Einsatz kommt, ist für die Funktionalität der Software unerheblich, solange die Bildqualität entsprechend hoch genug ist. Die neue ASCO Vision Software erkennt auf dem Foto den Stapel und ermittelt mit Hilfe der Platteninformationen aus dem ASC Prozessleitsystem und einer speziell darauf abgestimmten Bildverarbeitungsmethode vollautomatisch die Anzahl der Platten auf dem Stapel. Einen Augenblick später bekommt der Bediener auf seiner Prozessüberwachungssoftware die endgültige Plattenanzahl auf dem Stapel angezeigt, die nun z.B. ausgedruckt und am Stapel angebracht werden kann.

Durchbruch in der Bildverarbeitung

Dem Ingenieurbüro Andreas Schlipf ist damit der Durchbruch in die Welt der Bildverarbeitung gelungen. Diese neue Entwicklung stößt bereits bei einigen Unternehmen auf großes Interesse und kommt auch schon in einem namhaften Spanplattenwerk zum Einsatz. Was mit Spanplatten möglich ist, lässt sich auch für Schichtstoffe, HPLs, Imprägnate oder auch Sperrholzplatten und Europaletten anwenden. Die Lösung ist speziell auf die produzierende Industrie ausgerichtet und kann durch Schnittstellen zu SAP und SPS direkt in den Produktionsprozess integriert werden. Somit muss weder die Kamera manuell bedient noch die ermittelte Stückzahl manuell eingetragen werden. Sowohl das Fotografieren als auch die Stückzahlermittlung und -übertragung in das übergeordnete Leitsystem erfolgt vollautomatisch über ASCO Vision.

ASCO Vision ist eine neue, kosten- und zeitsparende Methode, um Objekte auf einem Stapel vollautomatisch und fehlerfrei zu zählen, die Produktionsfirmen auf dem Weg hin zu einem vollumfänglich digitalisierten Produktionsprozess einen großen Schritt weiterbringt. Kunden der Holzwerkstoffindustrie sollen sich zukünftig nicht mehr mit Stapel mit einer ‚Pi-mal-Daumen‘-Stückzahl zufriedengeben müssen, sondern dürfen sich darauf verlassen, dass die bestellte Anzahl an Platten auch der tatsächlich gelieferten entspricht.

Wenn Sie ebenfalls an dieser Lösung interessiert sind, schicken Sie gerne ein Foto von Ihrem Stapel an schlipf@schlipf.com. Das Ingenieurbüro Andreas Schlipf wird es kostenlos analysieren und Ihnen dazu eine Rückmeldung geben.

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