Bodenbeläge

Marktanteil von Parkett steigt

Im Interview beantwortet der vdp-Vorsitzende Michael Schmid zum Jahresauftakt zentrale Fragen zum klimafreundlichen Bodenbelag aus Holz.
Michael Schmid, Vorsitzender des vdp. – Bild: Jakob Schmid Söhne GmbH & Co. KG / ©Adrian Hofmann

Im Interview beantwortet der vdp-Vorsitzende Michael Schmid zum Jahresauftakt zentrale Fragen zum klimafreundlichen Bodenbelag aus Holz.

Wie ist der Stellenwert von Parkett gegenüber anderen Bodenbelägen einzuschätzen?

Michael Schmid: Parkett bringt es auf einen Marktanteil von rund einem Fünftel am deutschen Markt für Bodenbeläge. Wir gehen davon aus, dass der Stellenwert von Parkett am Markt künftig weiter steigt. Komfort, Wohlfühleffekt und hohe Klimaschutzwirkung sind hier entscheidende Faktoren. Als Naturprodukt aus Holz besitzt Mehrschichtparkett eine Speicherleistung von rund 3,48 Kilogramm Kohlenstoff pro Quadratmeter. Der Klimakiller CO2 wird im Wald, wo der Rohstoff für unsere Produkte wächst, von den Bäumen aufgenommen und in den Pflanzen als Kohlenstoff gespeichert. Im Holzboden Parkett wird der Kohlenstoff dann viele Jahrzehnte und länger gespeichert, je nach Gebäude. Parkett verlegen heißt also aktiven Klimaschutz zu betreiben. Wir begrüßen daher auch den ‚Grünen Deal‘ der Europäischen Union mit seinem Fokus auf klima- und umweltschonendem Wirtschaften, der die thermische Nutzung der Reststoffe zur Trocknung unserer nachhaltigen Produkte als CO2-neutral einstuft. Wenn dann noch die Elektrizität für Prozessenergie durch nachhaltige Stromerzeugung wie Solarpaneele erzeugt wird, sind wir ein Industriezweig der CO2-neutral kohlenstoffspeichernde Produkte bereitstellt.

Welche Trends gibt es bei der Parkett-Verlegung?

Bei der Verlegung des Holzbodens Parkett spielt die gewünschte Raumwirkung eine große Rolle für die Verbraucherentscheidung. Eine Möglichkeit: Die Dielen immer mit dem Lichteinfall des größten Fensters verlegen. Auf diese Weise folgen die Dielen dem Verlauf des Lichts, das Fugen und kleine Unebenheiten schluckt. Das Resultat ist eine glatte, ebenmäßige Oberfläche, die eine harmonische Wirkung erzeugt. Eine Orientierung beim Verlegen ist auch an den Längs- und Querseiten des Raumes möglich. Liegt das Parkett quer zur langen Seite des Raumes, wirkt der Raum breiter. Verlegt man parallel zur Längsseite, wirkt er tiefer. Neben den klassischen Landhausdielen, die parallel zueinander verlegt werden, ist momentan das Fischgrätmuster auch wieder sehr populär, das gerade oder diagonal im Raum verlegt werden kann. Bei diagonal verlegter Fischgrätfläche spricht man von der sogenannten Zopfrichtung.

Welche Holzarten liegen im Trend?

Traditionell ist Eiche die mit Abstand beliebteste Holzart für die Deckschicht, also die oberste Lage beim Mehrschichtparkett. Ihre Maserung und die vielen Bearbeitungsmöglichkeiten sind besonders beliebt. Im Zuge des Ukraine-Krieges gab es zwischenzeitlich Knappheiten bei der Versorgung mit Eiche, die sich momentan aber wieder gebessert haben. Unabhängig davon gilt: Neben der Eiche bieten sich eine ganze Reihe weiterer interessanter Holzarten für die Parkett-Deckschicht an, darunter Buche oder Esche ebenso wie Roteiche, Robinie, Nussbaum oder Kirsche.

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Der Verband der Deutschen Parkettindustrie e.V.

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