Fertigungsleittechnik

Agile Werkzeugkiste

Agile Entwicklung ist in aller Munde. Laut Wikipedia bezeichnet dies Ansätze im Softwareentwicklungsprozess, die die Transparenz und Veränderungsgeschwindigkeit erhöhen und zu einem schnelleren Einsatz des entwickelten Systems führen sollen, um so Risiken und Fehlentwicklungen im Entwicklungsprozess zu minimieren. Wie das heute schon in der Realität funktioniert, zeigt die Fertigungsleittechnik pd+ von Profilsys.
 Per URL Abfrage der CAD Datenbank werden der Ober-Unterboden online visualiert
Per URL Abfrage der CAD Datenbank werden der Ober-Unterboden online visualiertBild: Profilsys GmbH

Das pd+ Software Framework von Profilsys ist ganzheitlich webbasierend und cloudfähig aufgebaut und gliedert sich in mächtigen Funktionsmodulen wie Angebot, Auftrag, Stückliste, Einkauf, Produktion, Montage, Lager, Versand, Abrechnung, Außendienst, Lifecycle, Service und Zeiterfassung. Alle Funktionen können individuell zusammengestellt werden. Sie lassen sich einzeln verwenden oder in eine gemeinsame Benutzeroberfläche, die nahtlos an die vorhandene IT anknüpft, integrieren. Über Webservices werden Kunden und Lieferanten direkt an pd+ angeschlossen. Für die Projektierung/Parametrierung stellt Profilsys dem Kunden einen offenen Werkzeugkasten zur Verfügung mit den Erweiterungen und Änderungen schnell in Eigenleistung realisiert werden können.

pd+ Architektur

Pd+ ist ein modulares, webbasiertes IT-System, das auf einem Webserver lokal oder in der Cloud installiert ist. Auf den Endgeräten läuft praktisch nur ein Webbrowser. Damit können Endgeräte, auf denen ein Internet Browser läuft, einfach an das Netzwerk angeschlossen werden. Der Webserver bietet die Anbindungen an verschiedene Datenbanken wie ERP, CNC-Daten, Zuschnitts-Optimierung etc. Über Webservices werden Maschinen, Steuerungen und Fremdsoftwarepakete der Lieferanten oder Kunden einfach angeschlossen.

 Node-Red Flow für zyklisch aufgerufenen Export von Rohdaten
Node-Red Flow für zyklisch aufgerufenen Export von Rohdaten Bild: Profilsys GmbH

Das pd+ Modul ‚Fertigungsmanagement‘

Die Aufgabenbereiche von ERP-Systemen sind sehr umfangreich. Die Fertigung wird in der Regel nicht individuell unterstützt. Fertigungsstrukturen sind aber nicht allgemeingültig. Bei pd+ arbeiten das ERP-System und pd+ zusammen. Pd+ übernimmt die Aufträge aus dem übergeordneten ERP-System und steuert die einzelnen Fertigungszellen in Echtzeit und meldet den Fertigungsstatus zurück. Dazu werden die Auftragsdaten mit den NC- oder CAD-Programmen kombiniert und voll- oder halbautomatisch den Fertigungszellen übergeben. Die Visualisierung in den Leitständen kann nach Betriebsabteilungen, Fertigungsschwerpunkten oder Auftragsdaten strukturiert werden. In das Modul sind die Funktionen Bestandsverwaltung, Fertigungssteuerung, Betriebsdatenerfassung, Maschinenanbindungen, ein Stapler- und Fahrzeugleitsystem, eine Materialflusssteuerung und das Management-Informationssystem integriert. Kennzahlen, wie z.B. OEE-Daten, von Maschinen, Anlagen und Arbeitsplätzen werden vom System ermittelt und visualisiert oder auch zur weiteren Auswertung zur Verfügung gestellt.

Das pd+ Modul ‚Materialflusssteuerung‘

Das Modul organisiert die automatischen Transport- sowie Lagersysteme der Waren und steuert die gesamte Anlagentechnik. Schwerpunkte für den Einsatz sind ein- oder mehrgassige Systeme in Lager und Produktion, wie z.B. Paletten-, Blech-, Platten- oder Langgutlager. Aber auch Paternoster, Kleinteil-, Paletten- oder Gitterboxenlager im Produktionsbereich können gesteuert werden.

 Echtzeit Visualisierung in der Korpusfertigung
Echtzeit Visualisierung in der KorpusfertigungBild: Profilsys GmbH

Das pd+ Modul ‚Warehouse‘

Pd+ Warehouse ist das Modul für die Verwaltung von Warenbeständen aller Art im Unternehmen. Sowohl Rohwaren, Zukauf-, Halb- und Fertigteile, als auch Teile für die Fremdfertigung, können mit pd+ Warehouse verwaltet werden. Mit pd+ Warehouse wird der Wareneingang erfasst und Transportaufträge zur Einlagerung oder in die Produktion erzeugt. Die genaue Versorgung der Produktion aufgrund von Aufträgen oder Beständen wird mit pd+ möglich. Das System bietet jederzeit präzise Auskünfte über Bestand oder Fertigungsstatus. Durch eine Integration in ERP Daten stehen alle Informationen aus pd+ unternehmensweit zur Verfügung. Externe Fertiger- oder Lagerorte sind aufgrund der Web-Struktur ohne viel Aufwand sofort integrierbar und auch deren Bestände sind transparent im System.

Das pd+ Modul ‚Andon‘

Pd+ Andon-Display-Systeme sind die Schnittstelle zum Meschen. Sie können wichtige Informationen sammeln und wirkungsvoll darstellen. Die optische Aufbereitung von aktuellen Produktionsdaten zur Selbstkontrolle und Motivation der Mitarbeiter in der Fertigung wird damit kostengünstig möglich. Durch die Anbindung an BDE- oder ERP-Systeme aller Art und die standardisierte Technologie (Web-Server, Ethernet oder WLAN) ist die Andon-Technologie problemlos und schnell integrierbar.

Das pd+ Modul ‚Mobile‘

Die Arbeiten im Lager und in der Produktion werden mit dieser mobilen Anwendung (App) ausgeführt. Die App ist optimiert für den Einsatz von mobilen Handscannern und auf vielen verschiedenen Android Geräten nutzbar. Mit der App können praktisch alle Funktionen wie an den Bildschirm-Arbeitsplätzen mobil genutzt werden. Darüber hinaus unterstützt pd+ Mobile eine permanente Inventur.

Der Werkzeugkasten – oder do it yourself

Die Programmierung erfolgt mit der offenen HTML Skript Sprache. Für die Datenstromorientierte Anwendungsentwicklung setzt pd+ auf Node-Red, ein grafisches Open-Source-Entwicklungswerkzeug. Damit können in einem Bild unterschiedliche Eingabe-, Ausgabe- und Verarbeitungs-Nodes miteinander verbunden werden und so verschiedene Abläufe einfach gesteuert werden. Jeder Knoten (Node) hat eine festgelegte und eindeutige Aufgabe. Werden an ihn Daten übermittelt, so kann der Knoten diese Daten verarbeiten und an die nächsten Knoten weitergeben. Neben der einfachen grafischen Programmierung werden die Abläufe übersichtlich dargestellt und erleichtern so die Übersicht an welcher Stelle bei Änderungen ‚Hand angelegt werden muss‘.

Mit dem Werkzeugkasten können einfach Druckberichte und Etiketten konfiguriert werden, mit SQL-Abfragen Daten aus den angebundenen Datenbanken gelesen oder geschrieben, Bildschirminhalte gestaltet, Eingaben eingelesen, Reporte erstellt, CAD-Daten angezeigt und alle weiteren Funktionalitäten von pd+ genutzt werden. „Damit können unsere Kunden auch schnell eigene Änderungen realisieren“, so Thomas Clausmeyer, Geschäftsführer von Profilsys. „In der Pandemie hat sich gezeigt wie richtig wir mit unserer pd+ Entwicklung liegen. Änderungen und Erweiterungen erledigt der Kunde entweder selbst oder direkt mit uns zusammen online mittels Team Viewer. Damit unterstützen wir unsere Kunden bei der agilen Entwicklung ihrer Geschäftsprozesse quasi in Echtzeit“.

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