Die Grenze des Machbaren ausreizen

Oberflächengestaltung durch Sublimation in der Vakuumpresse

Für Formverleimungen und Furnierarbeiten ist die Vakuumpresse inzwischen als Standardmaschine in vielen holzverarbeitenden Betrieben nicht mehr wegzudenken. Kombiniert man die Vakuumtechnik mit Hitze und digitaler Drucktechnik, dann eröffnen sich viele neue Möglichkeiten für individuell gestaltete Oberflächen. Dabei werden bei Atmos die Grenzen des Machbaren immer wiedermal ausgereizt.
 Das große Interesse an Individualisierung spüren Bernd Ludwig und Stefan Katzer von Atmos bei jeder Präsentation.
Das große Interesse an Individualisierung spüren Bernd Ludwig und Stefan Katzer von Atmos bei jeder Präsentation.Bild: Atmos Vakuumpressen GmbH

Um den Kundenwunsch der Individualisierung zu erfüllen, werden im Möbelbau neben Holzwerkstoffen immer häufiger Elemente aus unterschiedlichsten Materialien eingesetzt. Neben Mineralwerkstoff und Edelstahl kommen beispielsweise auch Beton, Kupfer und normaler Stahl zum Einsatz. Sogar das gute alte Linoleum kommt wieder in Mode.

Bei den meisten Werkstoffen gibt es allerdings bis auf die Oberflächenbeschaffenheit (Haptik), den gewünschten Glanzgrad, und evtl. die Wahl der Farbe nur wenig Spielraum für eigene Interpretationen und Individualität.

Neue Gestaltungsmöglichkeiten

Mit der Sublimation erweitert die Atmos Vakuumpressen GmbH aus dem oberfränkischen Hof nun allerdings die Gestaltungsmöglichkeiten verschiedenster Materialien und gibt der Kreativität viel Freiraum. Das Verfahren kommt ursprünglich aus der Textilindustrie und wurde von Bernd Ludwig und Stefan Katzer in den letzten Jahren immer weiter verfeinert und auf die Vakuumtechnik abgestimmt. Erklärt ist die Sublimationstechnik schnell: Sublimationstinte auf Wasserbasis wird zuerst auf ein Sublimationspapier gedruckt und dann durch ein geschicktes Zusammenspiel von Hitze und Vakuum verdampft und die Farbpigmente in die Oberfläche des gewünschten Materials übertragen und dort eingeschlossen. Das Ergebnis sind fotorealistische Bilder, Schriften und Grafiken.

Mineralwerkstoffe nehmen die Farben aufgrund ihres hohen Anteils an Acryl oder Polyester besonders gut auf und können in den meisten Fällen nach der Sublimation auch gleich thermoplastisch verformt und auch tiefgezogen werden. Das Gleiche gilt für Acrylglas und viele andere Kunststoffe wie beispielsweise Kydex. Gerade im Ladenbau und im Messebau ergeben sich dadurch ganz neue Möglichkeiten. So können Bilder von Kundenprodukten und Logos hochwertig integriert werden und ausgefallene Wünsche der Kunden umgesetzt werden.

Beschichtung für viele Materialien

Auch bei Materialien, die aufgrund Ihrer Eigenschaften selbst keine Farbpigmente aufnehmen können, ist die Sublimation möglich. Hierbei übernimmt eine Beschichtung die Aufnahme und schützt anschließend die Farbe. Die Art der Beschichtung hängt vom jeweiligen Material ab. So können Bauteile aus Metall oder Glas mit einer sublimierfähigen Pulverbeschichtung ausgestattet werden, welche durch die Zugabe von UV-Blockern sogar den Einsatz im Außenbereich ermöglicht. Der Pulverlack kann in matt oder glänzend ausgeführt werden und somit das Erscheinungsbild auf den jeweiligen Einsatzzweck abgestimmt werden. Bei einigen Materialien ist eine Beschichtung im Nasslack-Verfahren die bessere Wahl und bei manchen Werkstoffen stehen mehrere Beschichtungsverfahren zur Verfügung. Im Laufe der letzten Jahre wurden im Innovationszentrum Atmos Innovision in Hof zahlreiche Tests durchgeführt und mit namhaften Partnerfirmen wie AkzoNobel an der Optimierung der Beschichtungen für die Sublimation getüftelt. Die Erfahrungswerte teilt Atmos bei Workshops und bietet interessierten Unternehmen auch die Unterstützung als ausgelagerte Forschungs- und Entwicklungsabteilung an.

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