Nachhaltiges Wirtschaften

Ligna 2023 gibt wertvolle Impulse

Workers from the Stri?mbu-Ba?iut? Forest Management Unit harvesting FSC-certified beech trees. Maramures, Romania. 

WWF and IKEA Partnership Photo Stories with James Morgan of old growth and FSC working forest in Maramures, Romania.
Bild: ©James Morgan / WWF

Mit dem Fokusthema ‚Prozesstechnologien der Bioökonomie‘ setzt die Ligna 2023 ein wichtiges Zeichen für die Entwicklung internationaler Nachhaltigkeitsstrategien. Als Weltmarktplatz der Holzindustrie ist sie dafür der ideale Ort. Denn in den Prozesstechnologien der Bioökonomie, die für die effiziente Umwandlung biologischer Rohstoffe in hochwertige Erzeugnisse sorgen, wird die holzbe- und verarbeitende Industrie zunehmend zum wichtigsten Akteur. Die Ligna 2023 wird dieser Entwicklung gerecht, indem sie die Prozesstechnologien der Bioökonomie in den Fokus rückt und den Enablern der Branche ein weltweit beachtetes Forum bietet.

Herausforderungen durch European Green Deal als Chance begreifen

Vor dem Hintergrund des European Green Deals als umfassenden Konzept der Europäischen Kommission, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen, kommen auf die holzbe- und -verarbeitende Industrie durch die zu leistenden Entwicklungen außerordentliche Herausforderungen zu. Die Ligna 2023 wird dazu beitragen, die darin liegenden Chancen deutlich zu machen und Lösungswege aufzuzeigen. Denn wenn der Green Deal für die Holzindustrie bedeutet, dass sie ihre Praktiken und Prozesse umweltfreundlicher gestalten muss, um den Klimazielen gerecht zu werden, wird sie auch von einer steigenden Nachfrage nach holzbasierten Produkten profitieren, die als nachhaltige Alternative zu konventionellen Materialien gesehen werden. Darüber hinaus eröffnet der Green Deal Fördermöglichkeiten für Unternehmen, die umweltfreundliche Prozesse und Technologien entwickeln und einführen.

Nachhaltig gewonnene Holzressourcen verstärkt nutzen

Nicht nur Baumaterialien und Möbel, sondern immer mehr Produkte aus allen Lebensbereichen können aus nachhaltig gewonnenen Holzressourcen hergestellt werden. Hier spielen die Potenziale, die in der Herstellung von Biochemikalien aus Holz liegen, eine entscheidende Rolle. Durch die Verwendung von Enzymen und Mikroorganismen lassen sich aus Holzbestandteilen wie Cellulose und Lignin wertvolle chemische Rohstoffe für die Herstellung von Bioplastiken, Textilfasern und anderen biobasierten Produkten gewinnen. Nicht zuletzt ist auch die Verwendung von Holzabfällen und -resten als Rohstoffe für die Herstellung von Bioenergie ein wichtiger Bereich der holzverarbeitenden Industrie.

Das bestimmende Themenfeld der nächsten Jahre und Jahrzehnte

„Prozesse – und die notwendigen Maschinen und Anlagen dazu – der zirkulären, holzbasierten Bioökonomie werden das bestimmende Themenfeld der nächsten Jahre und Jahrzehnte darstellen“, prognostiziert auch Prof. Dr. Matthias Zscheile von der Fakultät für Holztechnik und Bau der Technischen Hochschule (TH) Rosenheim. Zscheile wird bei diversen Veranstaltungen der Ligna 2023 als Referent und Moderator auftreten, zudem wird die TH Rosenheim die zirkuläre, holzbasierte Bioökonomie umfassend thematisieren. „Die Ligna ist seit je her für mich das bedeutendste Ereignis der Branche im Sinne von fachlicher Weiterbildung, inspirativer Anregung und Kontaktpflege“, so Zscheile, der nach der pandemiebedingten Pause mit großen Erwartungen nach Hannover kommt: „Ich freue mich wieder sehr auf die nächste Ligna in Präsenz in Hannover! Der Roh- und Werkstoff Holz ist der weltweit in den größten Mengen verfügbare, nachwachsende Rohstoff mit einem sehr großen Potenzial vielfältiger traditioneller, aber auch neuer stofflicher und energetischer Anwendungen. Diese müssen weiter erschlossen, effiziente und regional dezidiert wirksame Wertschöpfungsketten müssen weiterentwickelt werden. Hier gibt es einen schier unerschöpflichen Pool zu lösender Aufgaben. Fragestellungen der Ressourcen – und Energieeffizienz im Rahmen der zirkulären holzbasierten Bioökonomie werden umso wichtiger, je mehr Anwendungsfälle für den Rohstoff Holz generiert und umgesetzt werden. Insofern werden in absehbarer Zeit vor allem neue Verfahren und Produkte mit minimiertem, hocheffizientem, optimiertem Materialeinsatz einen dominierenden Stellenwert einnehmen“, erwartet der international renommierte Fachmann für die Beurteilung und Bewertung von Prozessen der industriellen Holzbe- und -verarbeitung.

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