"Net zero" bis 2040

Ceratizit stellt ehrgeizige Nachhaltigkeitsstrategie vor

Ceratizit hat anlässlich der AMB 2022 in Stuttgart eine ehrgeizige Nachhaltigkeitsstrategie vorgestellt, mit deren Hilfe das Unternehmen bis 2025 in der Hartmetall- und Zerspanungsindustrie die Führungsrolle im Bereich der Nachhaltigkeit übernehmen will.
Vorstandsmitglied Thierry Wolter stellt auf der AMB die Nachhaltigkeitsstrategie vor.
Vorstandsmitglied Thierry Wolter stellt auf der AMB die Nachhaltigkeitsstrategie vor.Bild: Ceratizit S.A.

Vorstandsmitglied Thierry Wolter verkündete die ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele, die die gesamte Lieferkette betreffen und verändern werden, während der Pressekonferenz des Unternehmens auf der AMB in Stuttgart. „Der Klimawandel eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und erfordert auch von der Industrie ein Umdenken in vielen Bereichen“, so Wolter. Damit auch die Kunden von Ceratizit nachhaltiger produzieren können, hat sich das Unternehmen ehrgeizige Ziele für die eigenen Produkte und Dienstleistungen gesetzt. „Unsere Vision ist es, bis 2025 in der Hartmetall- und Schneidwerkzeugindustrie führend im Bereich Nachhaltigkeit zu sein“, so Wolter weiter.

Um unternehmensweit wirklich nachhaltig zu werden, nimmt Ceratizit mit Blick auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien, kurz ESG, künftig die gesamte Wertschöpfungskette in den Blick und dabei auch die Zusammenarbeit mit Partnern einbeziehen. In einer ersten Phase gilt der Fokus jenen Aspekten, die die größte Hebelwirkung haben.

Um den eigenen CO2-Fußabdruck schnell drastisch zu reduzieren, setzt Ceratizit zunächst bei drei großen Hebeln an. Ein entscheidender Faktor ist die Erhöhung des Einsatzes sekundärer Rohstoffe auf über 95%. Deren Aufbereitung benötigt verglichen mit primären Rohmaterialien aus Erz 70% weniger Energie und senkt den CO2- Ausstoß um 40%. Ein positiver Nebeneffekt ist die Absicherung Lieferkette für Rohstoffe, sodass sowohl die Kunden als auch Ceratizit gleich doppelt profitieren.

Ebenso im Fokus steht die Stromversorgung. Ceratizit plant, die Stromversorgung aller Standorte in den nächsten Jahren auf grünen Strom aus Wind-, Solar- und Wasserkraft umzustellen.

Eng verbunden mit dem Wechsel der Stromversorgung ist das Thema Wasserstoffversorgung. Als Produktionsmittel wird er in der Hartmetallindustrie insbesondere für die Herstellung des Wolframpulvers benötigt. Bisher wird dieser Wasserstoff vor allem durch Steam Reforming aus Erdgas gewonnen, sogenannter grauer Wasserstoff. Für die Zukunft plant Ceratizit mit dem Einsatz von blauem Wasserstoff, der durch Elektrolyse mit grünem Strom aus Wasser gewonnen wird. Hierfür wird Ceratizit sowohl mit den bisherigen Lieferanten kooperieren als auch eigene Elektrolyseanlagen aufbauen.

Erster Meilenstein in der Umsetzung der neuen Strategie ist 2025. Bis dahin plant Ceratizit nicht nur CO2 neutral zu sein, das heißt alle entlang der gesamten Lieferkette anfallenden Emissionen durch auszugleichen. Ziel ist es auch, durch die tatsächlich anfallenden Emissionen bis dahin gegenüber dem Referenzjahr 2020 um 35% zu reduzieren. Die zweite Etappe, 2030, sieht mit Hilfe weiterer Maßnahmen eine Reduktion um 60% gegenüber 2020 vor.

Das ehrgeizigste Ziel ist jedoch das Erreichen von „Net zero“ bis 2040 -ein Ziel das vom Pariser Klimaabkommen erst für 2050 vorgesehen. „Die CO2-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette bis 2040 um mindestens 75 % zu senken ist ohne Frage eine Herausforderung. Wir sehen diesen Weg mit Blick auf künftige Generationen aber als alternativlos an und freuen uns, durch Produkte wie unsere GreenCarbide-Hartmetallstäbe, unseren prämierten SilverLine-Fräser mit Nachhaltigkeitsformel sowie eine breite Dienstleistungspalette auch unsere Kunden daran teilhaben zu lassen“, erklärt Wolter die Motivation des Unternehmens.

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: OTH–Oberflächentechnik Hagen GmbH & Co. KG
Bild: OTH–Oberflächentechnik Hagen GmbH & Co. KG
Katharina Gensowski steigt ins Familienunternehmen OTH Hagen ein

Katharina Gensowski steigt ins Familienunternehmen OTH Hagen ein

Udo Gensowski leitet das Familienunternehmen nun mit seiner Tochter Katharina. Die Werkstoffwissenschaftlerin hat an der TU Ilmenau studiert, ihre Promotion am Fraunhofer-Institut ISE Freiburg fast abgeschlossen, und sie setzt nun ihren Berufsweg in Hagen fort. Ihre Strategie für den Stammsitz in Hagen und die Zweigniederlassung OTG Gronau: ein Mix aus traditionellen Werten, gewohnter Kompetenz und innovativen Plänen. Ein Interview mit Katharina Gensowski.

Bild: Leantechnik AG
Bild: Leantechnik AG
Zahnstangengetriebe 
optimieren Zimmereikreissägen

Zahnstangengetriebe optimieren Zimmereikreissägen

Holz ist in den vergangenen Jahren als Baustoff immer
beliebter geworden. Bei der Verarbeitung des Materials kommt oft Sägetechnik von Avola aus Hattingen zum Einsatz. In der neuesten Generation seiner Zimmereimaschinen hat das Unternehmen Zahnstangengetriebe von Leantechnik verbaut, denn sie sorgen für eine besonders präzise Positionierung der Werkstücke.