Antriebstechnik

Antrieb optimieren in 60 Sekunden

Bild: ©Gorodenkoff/stock.adobe.com / Lenze SE

Maschinen können nur optimal funktionieren, wenn ihre Antriebe perfekt an den Antriebsstrang angepasst sind. Nur dann lassen sich bei höchster Taktrate der Maschine, qualitativ hochwertige Produkte bei minimaler Fehlerrate herstellen. Um das zu erreichen, muss die Regelung im Umrichter maschinenspezifisch eingestellt werden. Mit der üblichen Vorgehensweise benötigt ein Antriebsexperte für diese manuelle Aufgabe in der Inbetriebnahme-Phase oft mehrere Stunden – abhängig von der Komplexität der Regelungstrecke. Doch mit dem Auto-Tuning von Lenze geht die Einstellung jetzt schneller – und genauer.

Eine hochgenaue Abstimmung der Regelung im Antrieb ist in vielen Maschinenanwendungen – insbesondere bei Montagerobotern, Regalbediengeräten (RBG) oder Verpackungsmaschinen – die Grundvoraussetzung für eine wettbewerbsfähige Maschinenperformance. Aktuell muss ein Antriebsexperte während der Inbetriebnahme jedoch viel Zeit investieren, um diese exakte und performante Abstimmung zu erreichen. Der Automatisierungsspezialist Lenze hat nun eine Auto-Tuning-Funktion entwickelt, die die Inbetriebnahme-Zeiten bei Kunden in unterschiedlichsten Anwendungen deutlich reduziert.

Die heute gängigen physikalischen Modelle für die Abbildung der Regelstrecke einer Maschine sind im praktischen Einsatz für eine optimale Reglereinstellung der Antriebsachse nur bedingt brauchbar. Das liegt an nicht unwesentlichen Abweichungen im Verhalten zwischen dem physikalischen Modell einer Maschine und der realen Maschine. So kommt es, dass sich heutzutage Antriebsspezialisten noch immer an der realen Maschine in mehreren

Versuchen an die optimale Regelungseinstellung „herantasten“. Hierbei kommt das Verfahren der Schwingungsmethode von Ziegler und Nichols aus dem Jahr 1943 zum Einsatz. Der Antrieb wird dabei an seine – hörbare – Stabilitätsgrenze gebracht, und die verwendete Reglereinstellung mit einem Sicherheitsfaktor multipliziert. Das Verfahren ist einfach anzuwenden, nicht modellbasiert und erzeugt ein robustes Regelungsergebnis. Die Einstellung per Hand benötigt jedoch viel Zeit.

Mit der Auto-Tuning-Funktion hat Lenze jetzt die Einstellung der Regelungsparameter für seine Servo-Umrichter der i-Reihe automatisiert und deutlich vereinfacht. Das Verfahren von Ziegler und Nichols ist darin integriert. Neben dem Servo-Umrichter werden keine zusätzlichen Messkomponenten benötigt. Der Antrieb selbst wird mit den aktuellen Größen des Positionsgebers und des Motorstromes zum Sensor. Nach Abschluss des Auto-Tunings werden die Einstellungen der Regelparameter berechnet und in der Konfiguration des Antriebs hinterlegt. Die vorliegende physikalische Regelungsstrecke wird in kurzer Zeit automatisch vermessen und es findet eine exakte Anpassung an die reale Maschine statt. Fehler, die bis dato durch Modellabweichungen oder während der manuellen Einstellung auftraten, lassen sich mit der neuen Funktion vermeiden. Dieses Verfahren spart Inbetriebnahmezeit, ist robust, liefert reproduzierbare Ergebnisse und eine optimale Performance für die Maschine. Selbst bei komplexen Herausforderungen der Regelung wie zum Beispiel „Getriebespiel“ oder „variable Lasten“ funktioniert die Auto-Tuning-Funktion zuverlässig und sicher. Die Auto-Tuning-Funktion lässt sich mit den Lenze-Tools EASY Starter und PLC-Designer ausführen.

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