Das Unternehmen aus Borken wahrt die Tradition bei der Fertigung seiner hochpräzisen Türen, wobei das über die Jahrzehnte erarbeitete Wissen stets im Mittelpunkt steht. Die Firma Nießing-Türen möchte ihre Kunden mit Qualitätsbewusstsein überzeugen und setzt dabei auf einen komplett neuen und hochmodernen Maschinenpark sowie den Einsatz von aktuellen Softwaremodulen.
Ein technischer Meilenstein für das Lager
Das fängt beim Flächenlager von Barbaric an, in dem alle Rohmaterialien in unterschiedlicher Ausführung zwischengelagert werden. Im CSF Professional finden Rohspan, Röhrenspan, MDF roh, HPL, beschichtete oder furnierte Platten oder Weichfaserplatten in verschiedenen Größen ihren Platz und lassen sich von dort auf die Maschinen beschicken. Auch die Weichfaserplatten, bei denen ein Saugen nicht möglich ist, sind durch den Einsatz von am Saugrahmen angebrachten Nadelgreifern händelbar. Dieses System wurde gemeinsam von Nießing und Barbaric bis zur Serienreife entwickelt. „Ein technischer Meilenstein – für beide Unternehmen“, wie Geschäftsführer Jonas Nießing und Martin Kress vom österreichischen Anlagenbauer unisono erklären.
Die Lagersoftware hält alle relevanten und notwendigen Daten für eine störungsfreie Produktion vor. Platzänderungen durch den Kunden selbst, Terminauslagerung sowie Inventur auf Knopfdruck machen die Anpassung an die sich stets wechselnden Bedürfnisse möglich. Zwei nachgeschaltete Verarbeitungsmaschinen sind im Lager integriert: Die Schelling Aufteilanlage FH 4 für den Zuschnitt von Einzelplatten und Paketen sowie ein Bearbeitungszentrum von Maka mit zwei automatischen Fahrtischen für die Nestingbearbeitungen. Beide Maschinen sind direkt mit der Software vernetzt.
Vom Lager zur Säge
Die Optimierung fragt die aktuellen Lagerbestände der einzelnen Materialien an und erzeugt anschließend die Aufträge, welche dann an das Lager gesendet werden. Am Plattenlager CSF werden diese Aufträge gestartet, danach wird die Säge entsprechend beschickt. Großreste gehen wieder zurück ins Lager, Kleinreste werden vor der Schelling Säge FH4 durch die Resteverwaltung XBOB in einem manuellen Lager verwaltet.
Vom Lager zur CNC
Die CNC hat zwei bewegliche Tische, die jeweils mit nur einer Platte beschickt werden dürfen, also ohne Stapellieferung. Das vollautomatische Etikettiersystem LPS aus dem Hause Barbaric ist ausschließlich für die CNC von MAKA vorgesehen. Hier werden die Platten voretikettiert und danach auf einen der beiden Tische der CNC gelegt. Die Etikettierung kann auch über Nacht erfolgen. Die Platten werden in diesem Fall auf einem Platz im Lager vorkommisioniert. „So entsteht nie ein Nadelöhr durch den Etikettierer“, konstatiert Nießing.
Die Tische werden dynamisch beschickt, also tischneutral. Je nachdem, welcher Tisch die Freigabe gibt, wird dieser auch beschickt. Die Referenzierung der Platten in der CNC erfolgt durch den Lastarm des Lagers, sodass kein manueller Eingriff notwendig ist. Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit, Platten auch wieder ins Lager zurückzulagern. Als übergeordnete Leitsoftware ist die Optimierung von NC-Hops eingesetzt, die sich sowohl für die Erstellung der Nestingpläne als auch für die notwendigen Etikettendaten zuständig zeichnet. Die Aufträge werden durch NC-Hops erstellt und anschließend an das Lager übertragen.
Geschäftsführer Jonas Nießing zieht ein positives Fazit der Zusammenarbeit mit dem Linzer Hersteller: „Die Anlage läuft seit einem Jahr zu unserer vollsten Zufriedenheit und stellt für die Türenproduktion eine wichtige Innovation und Investition dar. Barbaric hat alle vorab von uns festgelegten Leistungsparameter erreicht und die Zusammenarbeit hat sich für uns mehr als gelohnt.“
Folgende Plattenmaße werden vollautomatisch ins Lager ein und ausgelagert, auf die vorgesehene Maschine eingelegt oder auf den Auslagerplatz für spezielle Kundenlieferungen ohne weitere Bearbeitung ausgelagert.
• Längen: 1.800mm – 5.600mm
• Breiten: 600mm – 2.150mm
• Dicken: 3mm – 60mm
• Gewicht: max. 300kg
• Stapelhöhe: max. 2.500mm