Automatische Höhenanpassung für eine flexible Produktion

Jede Tür ein Unikat

Die RWD Schlatter AG setzt bei der Fertigung ihrer Türen auf die Schleiftechnik der Hans Weber Maschinenfabrik. Jedes einzelne Produkt, das durch die Anlage läuft, hat andere Abmessungen. Die Bearbeitungsmaschinen müssen sich daher bei jedem Werkstück neu einstellen und anpassen - eine Herausforderung, die Weber unter anderem mit Hilfe einer schnellen Höhenverstellung gemeistert hat.
 Eine Weber KSF Schleifmaschine mit sechs Schleif- und Bürstenaggregaten für die vollautomatische Fertigung in Losgröße 1.
Eine Weber KSF Schleifmaschine mit sechs Schleif- und Bürstenaggregaten für die vollautomatische Fertigung in Losgröße 1.Bild: Hans Weber Maschinenfabrik GmbH

Das 1884 von Theodor Schlatter gegründete Traditionsunternehmen RWD Schlatter zählt zu den größten Türenherstellern der Schweiz und wurde über vier Generationen hinweg von der Familie geführt. Seit 2007 gehört der Marktführer in der Produktsparte für Sicherheitstüren neben Prüm, Garant und Invado zur Division Türen des Arbonia-Konzerns, der damit die führenden europäischen Anbieter im Türenbereich unter einem Dach vereint. Am Hauptsitz von RWD Schlatter in Roggwil arbeiten 130 Mitarbeiter an innovativen Lösungen und Produkten im Bereich der Türenherstellung. Die Stärke des mittelständischen Unternehmens liegt im Projektgeschäft mit dem Fokus auf Funktionstüren. „Wenn Schall, Brandschutz oder Sicherheit eine Rolle spielen, kommen unsere Türen zum Einsatz“, sagt Anton Zöchbauer, Leiter Prozess- und Verfahrenstechnik „Das ist vor allem im öffentlichen Bereich wie beispielsweise in Schulen oder Behörden der Fall. Also überall dort, wo strenge gesetzliche Vorgaben eingehalten werden müssen.“

 Einblick in die Produktionshalle von RWD Schlatter mit der Lackierstraße und der Weber KSF
Einblick in die Produktionshalle von RWD Schlatter mit der Lackierstraße und der Weber KSFBild: Hans Weber Maschinenfabrik GmbH

Industrielle Fertigung mit Qualität

Nicht nur in der Entwicklung setzt RWD Schlatter auf Innovation und Fortschritt, auch den größtenteils voll automatisierten Produktionsablauf gestaltet der Hersteller zukunftsorientiert. Das bringt natürlich einige Herausforderungen mit sich, auch für die Lieferanten der Maschinen. Anton Zöchbauer: „Bis vor kurzem wurden unsere Produkte extern lackiert, z.B. über Malerbetriebe mit Handbandschleifern. Die Qualität war aber nicht mehr zeitgemäß. Wir waren auf der Suche nach einer neuen, industriellen Lösung, die unseren Qualitätsansprüchen genügt und haben eine eigene Lackierstraße mit integrierter Schleifanlage eingerichtet. Bei kompletter Bestückung unserer 110m langen Lackierlinie befinden sich darin 26 Türen, jede davon ein Unikat.“ Neben der Linieneinbindung in einen geschlossenen Prozess, war die wichtigste Anforderung für die neue Maschine die Umsetzung von Losgröße Eins – ein Grund, warum sich der Schweizer Türenhersteller für einen Schleifautomaten von Hans Weber entschieden hat. Die Maschinenfabrik mit Sitz im oberfränkischen Kronach steht seit fast 100 Jahren für qualitativ hochwertigen Maschinenbau und beliefert Kunden aus mehr als 60 Ländern. Neben Schleifmaschinen im Bereich der Holzbearbeitung umfasst das Portfolio des fränkischen Maschinenbauers auch Schleifmaschinen im Metallbereich sowie Anlagen für die Kunststoffextrusion sowie Lösungen für die Automatisierung und die additive Fertigung.

 Bedienstation der Weber KSF mit Touch Panel, Taster und Schalter
Bedienstation der Weber KSF mit Touch Panel, Taster und SchalterBild: Hans Weber Maschinenfabrik GmbH

Universalmodell für den industriellen Einsatz

Nach dem Vergleich verschiedener Anbieter und ausgiebiger Tests fiel die Wahl auf eine Weber KSF Schleifmaschine mit 1.600mm Arbeitsbreite, bestückt mit sechs Schleif- und Bürstenaggregaten. Neben den Schleifergebnissen überzeugte vor allem das Konzept, das die vollautomatische Fertigung in Losgröße Eins ermöglicht. Die Schleifmaschine ist in der Linie sowohl für den Roh- als auch den Lackzwischenschliff erforderlich. Entsprechend sind geringe Taktzeiten bei einer großen Maschinenlänge zu beachten, die keine manuelle Einstellung pro einzelner Tür erlauben. Die Lösung von Weber besteht in einer automatischen Höhenverstellung mit Servoantrieb, die sich in weniger als fünf Sekunden auf alle unterschiedlichen Werkstückstärken einstellt. Alle Parameter kommen von einer übergeordneten Liniensteuerung, so dass ein manuelles Eingreifen am Schleifzentrum komplett entfällt. Sowohl beim Vorschliff als auch beim Lackzwischenschliff kommen Quer- und Längsbänder zum Einsatz. Für das Finish sorgen Planetenköpfe, die jeweils auf die Schleifaggregate folgen. Um die Türen für das anschließende Lackieren vorzubereiten, werden diese am Ende mit der energiesparenden Weber ES Werkstu?ckabblasung vollständig entstaubt und gereinigt.

Umfassender Service und Langlebigkeit

„Mit Weber haben wir einen Lieferanten gefunden, der uns nicht nur eine individuelle Lösung geboten, sondern auch mit der Qualität seines hochwertigen Maschinenbaus überzeugt hat“, so Zöchbauer weiter. „Wenn die Linie wegen eines Ausfalls der Schleifmaschine stillstehen würde, wäre das sehr ärgerlich und zeitraubend. Diese Befürchtung haben wir mit der KSF nicht. Sollte es doch einmal Probleme geben, können wir uns auf den Support verlassen.“ Durch die Onlineanbindung werden Fehlermeldungen in Echtzeit an den Service des Maschinenbauers übertragen, der die Fehlfunktion in Abstimmung mit dem Kunden behebt. Falls der Fehler nicht per Fernwartung labgestellt werden kann, wird ein in unmittelbarer Nähe stationierter Servicemitarbeiter benachrichtigt um sich der Problematik vor Ort anzunehmen.

Gemeinsam in die Zukunft

„Unsere Entscheidung für diese Maschine war goldrichtig. Uns haben vor allem die innovative Technik und die anwendungstechnische Kompetenz überzeugt. Bei künftigen Projekten werden wir Weber wieder anfragen“ erklärt Anton Zöchbauer „und werden die Maschinen auch unseren Schwesterunternehmen empfehlen. Vielleicht kommt dort bald die eine oder andere zum Einsatz.“

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