Schwache Weltwirtschaft belastet den Maschinenbau

VDMA erwartet Produktionsrückgang von zwei Prozent

Bild: Statistisches Bundesamt, VDMA e.V.

Weil Neuaufträge fehlen, wird die Produktion im Maschinen- und Anlagenbau im zweiten Halbjahr 2023 schrumpfen. Der VDMA geht für das Gesamtjahr unverändert von einem Produktionsrückgang von real 2 Prozent aus. Zwar profitieren die Unternehmen bislang noch von Auftragspolstern, die in den ersten sieben Monaten einen Produktionszuwachs von real 1,7 Prozent ermöglichten. Aber dieser Puffer schmilzt, und der Auftragseingang des laufenden Jahres liegt bis einschließlich Juli um 14 Prozent unter dem Vorjahr. Auch für 2024 wird ein Minus von 2 Prozent erwartet. Die Weltwirtschaft durchläuft aktuell eine Schwächephase, deren Dauer und Intensität noch nicht einschätzbar sind. „Zwar spricht nicht zuletzt die Zeit dafür, dass sie sich im Jahresverlauf 2024 stabilisiert, vielleicht sogar von dem gefundenen neuen, niedrigeren Niveau aus wieder kräftig wächst. Doch im In- und Ausland fehlen die Impulse für eine kräftige Belebung des Geschäfts. Eine hartnäckige Inflation mit der Folge einer straffen Geldpolitik der großen Notenbanken und der Ukrainekrieg mit all seinen politischen und wirtschaftlichen Folgen sind starke Belastungen. Ebenso die anhaltenden geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China und nicht zuletzt die heftige Diskussion um wettbewerbsfähige Standortbedingungen. All das ist ungeeignet, bei den Investoren Zuversicht zu stiften und eine Aufbruchstimmung zu schaffen“, beschreibt Dr. Wiechers die Lage. Zugleich verweist VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers auf die Stärken der mittelständisch geprägten Industrie. Die Kapazitätsauslastung lag im Juli fast unverändert hoch bei 88,8 Prozent und damit deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Auch die Beschäftigung ist wieder leicht gestiegen – um 1,5 Prozent auf 1,02 Millionen. Die Exporte wuchsen im ersten Halbjahr nominal um 11,5 Prozent und real um 3 Prozent. „All dies zeigt, dass der Maschinen- und Anlagenbau nicht im Krisenmodus steckt. Was uns jetzt nutzen würde, wären ein weniger belastendes Umfeld und politisch kluge Entscheidungen, die den vielfältigen Herausforderungen gerecht werden und Kunden weltweit wieder Mut machen, z.B. in die klimaneutrale Zukunft und Transformationstechnologien zu investieren“, so der VDMA-Chefvolkswirt.

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