Digitale Auftragsmappe

Zettelwirtschaft adé

"Eine Maschine kaufen kann jeder, der Geld hat, aber die Maschine braucht Input, sie muss von der Arbeitsvorbereitung bis hin zum Fertigungsablauf eingebunden werden", sagt Manuel zum Buttel, der Chef und Gründer von ZB Holzsysteme aus Rastede bei Oldenburg. "Das muss ohne viel Papier möglich sein, denn Zettelwirtschaft mit Auftragsmappen an den Maschinen und in den Händen verschiedener Mitarbeiter führt oft zum Chaos." Um einen effektiven und für alle transparenten Produktionsablauf zu erreichen, setzt er als Pilotkunde den ProductionManager von Homag ein und hat seine ersten Erfahrungen mit der digitalen Lösung gesammelt.
 Manuel zum Buttel, der Chef und Gründer von ZB Holzsysteme. Sein Unternehmen ist Pilotkunde für den ProductionManager von Homag.
Manuel zum Buttel, der Chef und Gründer von ZB Holzsysteme. Sein Unternehmen ist Pilotkunde für den ProductionManager von Homag.Bild: Homag GmbH

Wie aus der Summe dieser Informationen ein Gesamtbild des Auftrags entsteht, erklärt der ZB-Chef: „Wir geben viele zusätzliche Zeichnungen mit ein, denn nur die einzelnen Bauteile eines Schranks zu sehen, die aus dem ProductionAssist kommen, das ist zu wenig für die Mitarbeiter. Sie öffnen sich auch den ProductionManager, damit sie zusätzliche Zeichnungen angezeigt bekommen. Dadurch sehen sie ein Gesamtbild des Schranks und nicht nur von den einzelnen Artikeln.“

Weitere digitale Lösungen

Eine weitere digitale Lösung aus dem Hause Homag, die ZB nutzt, ist der Kantenband-Assistent. Diesen hat Manuel zum Buttel bereits auf dem Homag-Treff 2020 bestellt. Durch die Material- und Rollenverwaltung des Kantenband-Assistenten ließ sich das Kantenbandregal endlich organisieren. Für ZB war die Übersicht über die unterschiedlichen, nahezu unendlich vielen Dekore ein großes Anliegen – und oft Grund zum Klagen: „Diese Dekorvielfalt bringt uns um“, war bei ZB oft zu hören, erinnert sich Manuel zum Buttel. Deshalb ist das organisierte Lager für das Team von ZB ein großer Fortschritt. Heute hat ZB mehr als 30.000m Kanten im Lager mit allen Stärken, Breiten und Dekoren verwaltet. „Für zehn Kanten hätte ich das System auch nicht gebraucht“, bemerkt zum Buttel, der im Grunde seines Herzens Cloud-Skeptiker ist, aber als Pragmatiker im Gegenzug alle Möglichkeiten der Software und der bereitgestellten Infrastruktur nutzt. Das spart schließlich zeitaufwendiges Suchen: „Wir brauchen jetzt nicht mehr vom Büro aus in die Halle laufen und aus einem Wühlhaufen Kanten auswählen“, findet Katharina Höppner. Die Insel der digitalen Einfachheit

Das Produzieren ohne Daten ist heute kaum mehr vorstellbar. Das weiß auch Manuel zum Buttel. Daher verwaltet er sein Kantenbandmaterial mit dem Kantenband-Assistenten und seine Produktionsdaten mit dem ProductionManager. Der Geschäftsführer kommt dem Schritt der digitalen Einfachheit immer näher und überlegt aktuell, was er alles an digitalen Lösungen mit auf die Software-Insel der Produktion mitnehmen möchte. Hendrik Albers, Software-Experte bei Homag, sieht hier einfache Wege zum Ziel: „Cloud-basierte Lösungen von Homag haben den großen Vorteil, dass die digitalen Lösungen und deren Bestandteile einzeln eingesetzt werden können. Jeder Kunde kann das individuelle Modul nutzen, das sein konkretes Problem löst. Wir bieten digitale Lösungen von der Material- und Auftragsverwaltung über die Optimierung, den Zuschnitt bis hin zu digitalen Assistenten für die Produktion und den Service.“ (pes)

Am Anfang steht die Konstruktion

ZB Holzsysteme aus Rastede ist keine klassische Tischlerei, „eher ein Zwitter zwischen Industrie und Handwerk“, wie der vor Ideen sprühende Firmenchef und Gründer Manuel zum Buttel formuliert. „Ich will konstruieren“, sagt ZB. „Das sehe ich als Unterschied zu vielen anderen Handwerksbetrieben, die sich überwiegend an bereits vorhandenen Kundenwünschen orientieren.“ So verkauft er auch seine Möbel. „Wenn ich Möbelberatung mache, baue ich die bereits im Kopf, ich kann dem Kunden gleich sagen, dass sein Möbel konstruktiv so nicht machbar ist. Wir denken hier durchgängig, von der ersten Beratung bis zum Endprodukt. Deshalb war der ProductionManager das fehlende I-Tüpfelchen. Als er davon gehört hatte, sagte er gleich zu seiner engsten Mitarbeiterin Katharina Höppner: „Probieren wir es einmal damit.“ Das Gute daran ist, dass man sich die Module rauspicken kann, die im Betrieb gebraucht werden, „anders als unser ERP-System, das wie ein riesiger Sack ist, von dem nur ein minimaler Teil genutzt werden kann.“

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