Holzwerkstoffhersteller

Egger modernisiert Produktion

Seit jeher ist es Teil der Egger-Strategie, die Unternehmensgruppe kontinuierlich weiter zu entwickeln. Mit 10.800 Mitarbeitern weltweit zählt das Familienunternehmen zu den führenden Holzwerkstoffherstellern. Nun tätigte Egger am niederösterreichischen Standort Unterradlberg umfangreiche Investitionen in die Modernisierung der gesamten Spanplattenproduktion. Bei einer sehr intensiven fünf-wöchigen Wartungs- und Umbau-Phase war die Expertise aller 400 Mitarbeiter sowie der Mitarbeiter aus Schwesterwerken der Egger Gruppe gefragt. Anfang November wurde das Werk neu in Betrieb genommen. Für das kommende Jahr ist zudem der Ausbau der nachhaltigen Energiegewinnung geplant. Insgesamt werden 25 Mio.€ in den Standort Unterradlberg investiert.
Bild: Fritz Egger GmbH & Co. OG / ©Ralf Niederer

Die Produktion von Spanplatten stand im Egger Werk im Oktober fünf Wochen lang still, um die geplanten Umbau- und Wartungsarbeiten der primären Anlagen zur Spanplattenproduktion effizient durchzuführen. Konkret wurden die Rohplattenpresse (ContiRoll der Firma Siempelkamp) sowie die Beleimung (Firma IMAL) samt dazugehöriger Steuerung erneuert. Bis Anfang November wurde an deren Aufbau und Implementierung gearbeitet. Dabei wurde vor allem auf die interne Expertise der Egger Mitarbeiter gesetzt. Fast alle technischen Mitarbeiter des Standorts sowie auch Kollegen aus anderen Werken der internationalen Egger Gruppe führten die Wartungsarbeiten gemeinsam mit den Monteuren von Lieferanten durch. „Die Koordination von rund 300 zusätzlichen Kollegen von Schwester- und Montagefirmen war ein ziemlicher Kraftakt. Jeder einzelne hat großartige Arbeit geleistet und wir sind wirklich stolz auf den reibungslosen Ablauf der Umbau- und Wartungsarbeiten“, berichtet Instandhaltungs- und Projektleiter Thomas Pöll.

Mit der Investition in die neueste Anlagentechnik kommt Egger seinem hohen Qualitätsanspruch nach, wie Martin Wurzl, Werksleiter Technik und Produktion, erklärt: „Die Erneuerung der Anlagen war nötig, um unsere Plattenproduktion fit für die Zukunft zu machen. Auf diese Weise werden wir für unsere Kunden auch künftig ein zuverlässiger Partner sein.“ Dabei wurde der Zeitpunkt strategisch gewählt. „Die Vorbereitungen zur Modernisierung und Wartung liefen schon seit vielen Monaten, die Planungen dazu – auch aufgrund von Verschiebungen während der Corona-Pandemie – schon einige Jahre. Es war aber ganz klar die richtige Entscheidung, mit der Modernisierung zu warten. So konnte Egger die hohe Nachfrage der Kunden in Zeiten der Hochkonjunktur gut bedienen“, erklärt Wurzl weiter.

Egger reagiert mit weiteren Investitionen auch auf die momentane Energieversorgungssituation. Es ist geplant, einen Wärmetauscher zu installieren, der mittels Dampf aus dem bestehenden Biomassekessel betrieben wird. Dieser neue Wärmetauscher wird künftig das Thermalöl erhitzen, das für den Betrieb der Rohplattenpresse und Beschichtungsanlagen benötigt wird – ein Prozess, der aktuell noch mittels eines Gaskessels vonstattengeht. Zurzeit laufen die Detailplanungen dazu, mit einem Teil der Einbindungsarbeiten wurde bereits begonnen. Ab der zweiten Hälfte 2023 wird ein nahezu erdgasfreier Betrieb des gesamten Standorts möglich sein.

Was die umweltfreundliche Produktion betrifft, gilt das Werk schon lange als Benchmark für die Industrie: „Wir sind stolz, unsere Energieversorgung mit unseren Biomassekraftwerken – eine der größten Anlagen Österreichs – sicherzustellen. Dafür verwerten wir Holzstaub aus der eigenen Produktion, Holzabfälle, biogene Produktionsreststoffe aus der Sägeindustrie sowie Waldhackgut aus dem Forst, die nicht mehr stofflich eingesetzt werden können. Wir versorgen nicht nur unsere eigene Produktion, sondern auch umliegende Unternehmen mit Ökostrom und Wärme“, sagt Martin Wurzl. Der Standort deckt bereits heute über 90 Prozent seines gesamten Energiebedarfs mittels biogener Brennstoffe ab.

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Julius Blum GmbH
Bild: Julius Blum GmbH
Unsichtbar im Möbel

Unsichtbar im Möbel

Je unauffälliger und platzsparender ein Beschlag ist, desto besser. Der österreichische Beschlägehersteller Blum bietet einen integrierten Hochklappenbeschlag, der sogar ganz mit dem Möbel verschmilzt: Aventos HKi integriert sich in die Korpusseitenwand.

Bild: HOLZ-HER GmbH
Bild: HOLZ-HER GmbH
Flexible Rahmen- 
und Plattenbearbeitung

Flexible Rahmen- und Plattenbearbeitung

Auf die diesjährige Holz-Handwerk hatte Holz-Her eine breite Auswahl an Maschinen mitgebracht. Ob CNC-Bearbeitung, Kantenanleimen, Zuschnitt oder Nesting – der Maschinenbauer wartete mit einem Angebot für jeden Bedarf auf. Die meisten Besucher aber fanden sich an der Epicon 7245 ein: Das neue 5-Achs-Bearbeitungszentrum ist vielseitig einsetzbar.

Bild: Leitz GmbH & Co. KG Werkzeugfabrik
Bild: Leitz GmbH & Co. KG Werkzeugfabrik
Neue Wege in die Möbelfertigung

Neue Wege in die Möbelfertigung

Wer etwas aufsetzt wie das Leitz-Symposium am 15. März in Oberkochen, der braucht einiges: beste Vernetzung mit der Holzbranche, ein Gespür für die brennenden Themen und last but not least Kontakt zu den besten Playern, die mit ihren Lösungen ein kompetentes Fachpublikum in ihren Bann ziehen können. Dem Team um Leitz-CEO Jürgen Köppel und Forschungs- und Entwicklungsleiter Andreas Kisselbach ist all das gelungen. Fazit: Die Referate waren höchstes Niveau und die Besucher begeistert.