Der Untersuchung des Fraunhofer IPA liegen Ergebnisse zu kapazitiven- und kamerabasierten Sicherheitsassistenzsystemen zugrunde. Bei beiden Prinzipien wird mit einer geeigneten Sensorik zunächst eine Gefahrensituation erkannt, um anschließend das Sägeblatt in kürzester Zeit aus dem Gefahrenbereich zu entfernen und so eine Verletzung der Hand zu verhindern. Bei den Untersuchungen wurden typische Arbeitsgeschwindigkeiten aus der Praxis angewendet (0,2 m/s = langsame Arbeitsgeschwindigkeit, bis zu 2,0 m/s = typische Abrutschgeschwindigkeit).
Da gerade bei schnellen Handbewegungen im Arbeitsalltag die meisten Unfälle mit schwersten Verletzungen passieren, wurde darauf besonderes Augenmerk gelegt. Kapazitive Systeme reagieren unter anderem auf die Anwesenheit menschlichen Gewebes. Wurde eine Gefahrensituation erkannt, löst das System die Sicherheitsfunktion aus. Aufgrund seiner geringen Sensorreichweite und der damit einhergehenden nur wenige Millimeter vor dem Sägeblatt liegenden Auslöseschwelle, bietet es jedoch nur bei langsamer Arbeitsgeschwindigkeit Schutz vor schweren Verletzungen. Das bei HAND GUARD angewendete kamerabasierte System hingegen überwacht einen weiten Raum rund um das Sägeblatt. Sobald mithilfe des Kamerasystems in diesen Raum eindringende Hände erfasst werden, senkt sich das Sägeblatt ab. Finger und Hände kommen dadurch gar nicht erst mit der Verletzungsquelle in Berührung. Selbst bei Annäherungsgeschwindigkeiten von 2m pro Sekunde löst das System rechtzeitig aus und verhindert auch in diesem Fall Verletzungen.
„Das Fraunhofer IPA hat Messungen an unterschiedlichen Sicherheitssystemen für Formatkreissägen durchgeführt: es wurden die zwei aktuell am Markt verfügbaren Systeme, kapazitive und kamerabasierte Sensortechnologien, untersucht. Im Ergebnis haben sowohl das kapazitive als auch das kamerabasierte System bei den gewählten Versuchsbedingungen zuverlässig die Prüfkörper erkannt und zum Absenken der Sägeblätter geführt. Allerdings konnte nur das kamerabasierte System bei allen Versuchen Beschädigungen der Prüfkörper vermeiden.“, so Dr. Birenbaum, Gruppenleiter Fertigungssysteme, Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA. Dies zu hören, freut Peter Schwenk, CEO der Altendorf Group, Pionier auf dem Gebiet der Formatkreissäge, ganz besonders: „Wir sind der weltweit einzige Anbieter von Formatkreissägen, der ein KI- und kamerabasiertes Sicherheitsassistenzsystem bei Serienmaschinen anbietet. Mit der erfolgten Zertifizierung durch die Berufsgenossenschaft Holz und Metall setzen wir den zukünftigen Standard für Sicherheit bei Formatkreissägen.“