Holzfeuerungstechnik

„Oft beginnt es mit einem Paket“

In der Presse geht gerade das "wir werden im Winter alle erfrieren" Gespenst um. Und so mancher macht sich Gedanken wo die Wärme herkommen soll. Auch Unternehmen. Nolting Holzfeuerungstechnik GmbH aus Detmold hat auf diese Frage seit 75 Jahren die gleiche Antwort: Aus Holz. Egal ob Restholz, Hackschnitzel, Holzspäne, Pellets - und das mit den höchsten Umweltstandards. Wir haben Nolting in Detmold besucht und vom Geschäftsführer Stefan Spork interessante Einblicke in die Möglichkeiten der Holzfeuerungstechnik bekommen.
 Unterschubfeuerung
UnterschubfeuerungBild: Nolting Holzfeuerungstechnik GmbH

Gibt’s denn den optimalen Fall für alle?

Es gibt immer nur den optimalen Fall für den einen Kunden. Oft beginnt es mit einem Paket von dem Interessenten. Da ist dann das Material drin, welches im Standardfall verbrannt werden soll – und hoffentlich auch die ‚Ausreißer‘. So ein Paket habe ich gerade auf dem Schreibtisch (siehe Bild). Wir verstehen uns ja als Problemlöser und liefern neben der eigentlichen Holzfeuerungsanlage vom Entstauber über die Austragung und Fördertechnik bis hin zu Vorratsbehältern und Wärmespeichern alles was der Anwender für einen sicheren Betrieb braucht. Und da ist es wichtig, die richtigen Komponenten zu wählen, damit die Anlage effizient und störungsfrei läuft.

Können Sie ein paar Beispiele nennen, worauf zu achten ist?

Wie wir z.B. in der Musterkiste sehen, ist die Länge der Hackschnitzel sehr unterschiedlich. Das bedeutet, das lange Teile die vielleicht noch eine Gabel bilden, leicht eine Förderschnecke verklemmen können. Da müssen wir dann bei der Auslegung mehr „Luft“ vorsehen, damit alles zuverlässig gefördert wird. Dann ist natürlich auch wichtig was so als „Beifang“ in dem Material ist. Z.B. ein Scharnier. Und das ist ja nach der Verbrennung in der Asche ja auch noch vorhanden. Das müssen wir eben zusätzlich bei der Ascheförderung beachten.

 Vorschubrostfeuerung
VorschubrostfeuerungBild: Nolting Holzfeuerungstechnik GmbH

Kommen wir doch mal auf den Einwurf der Kritiker bezüglich Emissionen und Feinstaubbelastung von Holzfeuerungsanlagen. Was antworten Sie auf deren Fragen?

Sowohl bei unserer Unterschub- wie auch bei der Vorschubroststeuerung setzen wir auf Wärmetauscher mit angetriebenen Turbulatoren. Damit steigt zum einen der Wirkungsgrad des Wärmetauschers und zum anderen reduzieren wir die Rauchemission. Danach setzen wir auf Filtertechnik, wie beispielsweise unsere kermaischen Feinstaubfilter NGFL für automatisch beschickte, leistungsstarke Holzfeuerungsanlagen. Mit dieser Filtertechnik liegen wir bei den Feinstaubemissionen sicher unter 2,5mg/Nm³. Alternativ setzen wir Hochleistungs-Elektro-Zyklon Abscheider wie den HZF ein. Der Filter ist eine Kombination aus einem elektrischem Feinstaub- und einem Zyklonabscheider. Das Funktionsprinzip ist so einfach, wie genial: ein hocheffizienter Zyklon übernimmt die Vorabscheidung größerer Partikel. Im nachgeschalteten Elektrofilter werden dann auch kleinste Staubpartikel gefiltert: Dadurch unterschreiten wir die gesetzlichen Staubemissionsgrenzwerte sicher. Und eine Bemerkung zu der ganzen Feinstaubdiskussion möchte ich noch machen. Alle Auto- und LKW-Reifen werden auf unseren Straßen zu Feinstaub. Dort gibt’s keine Filter.

Bei der Besichtigung Ihrer Fertigung ist uns eine sehr hohe Fertigungstiefe aufgefallen. Lohnt das?

Wir bei Nolting meinen: ja. Wir verstehen den gesamten Prozess der Holzfeuerung und eben auch unsere Technik sehr tief. Damit sind wir in der Lage unsere Produkte und Dienstleistungen immer weiter zu entwickeln. Und auch dem Kunden bei der Auslegung der Anlage mit neuen Ideen eine bessere Lösung zu liefern. Wir leisten uns z.B. einen eigenen Versuchsstand mit dem wir nicht nur die Kessel vor der Auslieferung prüfen, sondern auch unsere Innovationen auf Effizienzsteigerung und Zuverlässigkeit testen können.

Stefan Spork – Geschäftsführer ­Nolting Holzfeuerungstechnik GmbH – Bild: Nolting Holzfeuerungstechnik GmbH

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