Vom Tischlermeister zum gefragten Objektausrüster

Handwerk trifft Startup-Spirit

Die Howind Furniture GmbH aus Hülsede in der Nähe von Hannover hat den Ruf einer außergewöhnlichen Tischlerei. Das liegt unter anderem an der Startup-Atmosphäre, die überall im Unternehmen zu spüren ist. Was seine Kunden davon haben, erklärt Tischlermeister und Geschäftsführer Alexander Howind im Interview mit der HOB.
Einrichtungsweisende Objektlösungen. Howind Furniture fertigt maßgeschneiderte Individualität in Serie und erschafft Lebenswelten in ganz Europa. Made in Germany. Bild: Howind Furniture GmbH mit Rust Media Solutions

Und wie geht’s nach dem Zuschnitt und der Bearbeitung auf der CNC weiter?

Die Teile werden abgenommen und über das Etikett den einzelnen folgenden Aufträgen zugeordnet. Danach kommt unsere Kantenanleimmaschine, die Edgeteq S-380 von Homag ins Spiel. Die Kante war in der Tat zu erst da und dann kamen die weiteren Maschinen. Zum Schluss kommt in unserer Bauteilefertigung eine Fertigungszelle von Homag zum Einsatz. Diese besteht aus dem vertikalen CNC-Bearbeitungszentrum Drillteq V-500 und dem Feedbot Roboter D-300, der das gesamte Handling für die Zuführung und Abstapelung des Bearbeitungszentrums übernimmt. Neben dem Bohren und der abschießenden CNC-Bearbeitung werden hier auch automatisch die Dübel gesetzt. Danach sind die Bauteile fertig für die Montage.

Und wie sieht die Montage aus?

Ganz einfach. Die Bauteile haben wir ja immer mit der IT im Blick. Im Bauteilelager benutzen wir ein internes Kennzeichensystem der Montagelose, um die Teile schneller zu identifizieren. Das kürzt die Suche über die Etiketten einfach ab. Und dann geht’s klassisch weiter – mit dem handwerklichen Können unserer Mitarbeiter werden die Möbel aus den verschiedenen Bauteilen dann montiert.

Präzision im Detail von der Planung bis zur Umsetzung vor Ort. – Bild: Howind Furniture GmbH mit Rust Media Solutions

Ihre hochmoderne Fertigungstechnik haben Sie uns ja jetzt vorgestellt. Das in so kurzer Zeit auf die Beine zu stellen, entspricht wirklich dem Tempo eines Startups. Letztere haben häufig auch außergewöhnliche Geschäftsideen – wie sieht diese bei Ihnen aus?

Für mich konnten bei der Firmengründung die bis dato am Markt dominierenden Möbelkonzepte mit ihrem Standard-Raster nicht die Lösung sein, das war klar. Sie bieten zu wenig Gestaltungsraum und, noch entscheidender, sie nutzen den zur Verfügung stehenden Raum bestenfalls suboptimal. Was mich eigentlich nicht wundert: Waren und Räume sind selten genormt, sie entspringen vielmehr einer kreativen architektonischen Leistung. Wie sollten sich diese durch Möbel nach Schema F wirklich sinnvoll, funktional und ästhetisch ausfüllen lassen? Damit begann bei uns die Idee vom modularen, rasterlosen Möbelbau zu reifen. Konzepte werden entwickelt, Prototypen gebaut, Kontakte geknüpft. Von Beginn an setzte unser Team auf maximale Funktionalität sowie kompromisslose Qualität – und wir uns damit auch gegen etablierte Unternehmen durch. Schließlich kann die Vision vom individualisierten, flächenoptimierten Einrichtungskonzept in die Realität umgesetzt werden – wir wollten und wollen Möbel und Einrichtungen gestalten, mit denen sich Menschen rundum wohlfühlen.

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