Markus Hüllmann über aktuelle Herausforderungen im Maschinenbau für die Holzverarbeitung

„Innovation ist für uns Tagesgeschäft“

Die fortschreitende Automatisierung und Spezifikation der Steuerungstechnik zählen zu den zentralen Zukunftsthemen im deutschen Maschinenbau für die Holzverarbeitung. Die stark mittelständisch geprägte Branche wird im VDMA durch den Fachverband Holzbearbeitungsmaschinen mit seinem im Januar neu gewählten Verbandsvorsitzen Markus Hüllmann vertreten. Wir haben Herrn Hüllmann, seit 2016 geschäftsführender Gesellschafter des ostwestfälischen Traditionsunternehmens Kraft Maschinenbau, zu Schwerpunkten der Verbandsarbeit, neuen Branchentrends und zur Entwicklung seines eigenen Unternehmens befragt.
 Zu den weiteren Unternehmensschwerpunkten zählen Fördersysteme für die Maschinenverkettung und Lagertechnik sowie Schrumpffolien- und Kartonagenverpackungssysteme (im Bild).
Zu den weiteren Unternehmensschwerpunkten zählen Fördersysteme für die Maschinenverkettung und Lagertechnik sowie Schrumpffolien- und Kartonagenverpackungssysteme (im Bild).Bild: G. Kraft Maschinenbau GmbH

Im Marktvergleich ist Kraft Maschinenbau breit aufgestellt. Wo liegen die Vorteile Ihres großen Produktportfolios?

Wir verstehen uns als Problemlöser und wollen unseren Kunden genau die Systeme liefern, die sie für ihre Anwendung brauchen – ganz gleich, ob es sich um eine Maschine oder eine komplette Anlage handelt. Deshalb decken wir von Doppelendprofilern über Sägen, Bearbeitungs- und Verpackungsmaschinen bis zur Förder- und Lagertechnik sämtliche Anwendungsbereiche ab. Das ermöglicht uns, durchgängig automatisierte Lösungen aus einer Hand anzubieten, die sich optimal verketten lassen. Zugleich legen wir hohen Wert auf eine funktionale Intralogistik. Wenn es zu Stockungen oder Ausfällen im Fertigungsfluss kommt, liegt es nur selten an den Maschinen, die sehr präzise und zuverlässig arbeiten. Meistens handelt es sich um Fehler bei der Datenverfolgung oder beim Werkstücktransport, die sich durch verbesserte maschinelle Verkettung und Automatisierung vermeiden lassen.

Nachhaltigkeit ist zukunftsfähig im Maschinenbau. Dafür stehen bei Kraft Maschinenbau zum Beispiel die ressourcensparenden Kartonage-Maschinen. – Bild: G. Kraft Maschinenbau GmbH

Geben Sie uns abschließend noch einen Ausblick auf die mittelfristige Markt- und Unternehmensentwicklung?

Wir zielen darauf ab, unser Unternehmen krisenfest und robust aufzustellen. Deshalb haben wir neben unseren Kernbranchen weitere Geschäftsfelder erschlossen, die aufgrund ihrer Nachhaltigkeit sehr zukunftsfähig sind. In erster Linie ist das die Sparte der Verpackungssysteme, zu der unsere besonders ressourcensparenden Kartonage-Maschinen gehören. Passgenaue Zuschnitte reduzieren den Kartonagenverbrauch, erübrigen teure Füllmaterialien und senken den Bedarf an wertvoller Lagerfläche. Als regenerativer Werkstoff eignet sich Karton ideal zur nachhaltigen Verpackung von Gütern und Produkten aus allen möglichen Branchen. Durch den Ausbau unseres Produkt- und Leistungsprofils, nachhaltige, ganzheitliche Lösungen und die starke Kundenbindungen können wir optimistisch in die Zukunft blicken. Und wir sind davon überzeugt, dass wir durch die weiter fortschreitende Bedeutung der Prozessautomatisierung auch künftig neue Marktpotenziale erschließen werden. Denn all diese Innovationen haben zum Ziel, den Kunden die Werkzeuge in Echtzeit für eine immer effizientere und kostengünstigere Anlagennutzung verfügbar zu machen.

Kraft Maschinenbau

Die im ostwestfälischen Rietberg-Mastholte ansässige G. Kraft Maschinenbau GmbH ist ein mittelständisches, regional verankertes Unternehmen mit mehr als 200 Jahren Firmengeschichte. Der 1816 von Franz Adam Kraft als Wagenbauschmiede gegründete Familienbetrieb hat sich zu einem international agierenden Maschinen- und Anlagenbauer für die Holzindustrie, Baumaterial- und Möbelproduktion entwickelt. In der Holzbearbeitung reicht die Produktpalette von Doppelendprofilen über Sägen bis zu Maschinen für die Türen- und Zargenfertigung. Zu den weiteren Unternehmensschwerpunkten zählen Fördersysteme für die Maschinenverkettung und Lagertechnik sowie Schrumpffolien- und Kartonagenverpackungssysteme. Darüber hinaus unterhält der Maschinenbauer einen eigenen Entwicklungs- und Fertigungsbereich für Sondermaschinen sowie eine Spezialabteilung für die Steuerungstechnik und Prozessautomation und ist am Automatisierungsunternehmen Dressel in Unna beteiligt. Kraft Maschinenbau beschäftigt aktuell etwa 400 Mitarbeiter am Stammsitz und bei seiner Tochtergesellschaft Kraft Machines Inc. in Georgia, USA.

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