Plattenaufteilsäge mit IIoT und Serviceplattform

Optimiert für Losgröße 1

Die Reiss Büromöbel GmbH aus Bad Liebenwerda nimmt zurzeit ihre neue auftragsbezogene Losgröße-1-Anlage für die Holzteilefertigung in Betrieb. Dabei setzt das Unternehmen neben der Robotersortiertechnik auch auf Zimba, die IIoT- und Serviceplattform von der IMA Schelling Group. Für den Zuschnitt der Teile nutzt Reiss die Plattenaufteilsäge ls 1 von IMA Schelling mit einem Automatisierungsgrad von 95 Prozent.
 Der Automatisierungsgrad der Säge beträgt nahezu 100 Prozent, menschliche Tätigkeiten sind nur für Schnittpläne, Etikettenrollen- und Sägeblattwechsel erforderlich.
Der Automatisierungsgrad der Säge beträgt nahezu 100 Prozent, menschliche Tätigkeiten sind nur für Schnittpläne, Etikettenrollen- und Sägeblattwechsel erforderlich.Bild: Reiss Büromöbel GmbH

2019 investierte die Firma Reiss Büromöbel GmbH im Rahmen der Modernisierung und Digitalisierung ihrer Produktion in einen Neubau für die gesamte Holzbearbeitung. Auf rund 12.500 Quadratmetern befinden sich nun ein vollautomatisches Plattenlager, die Produktionshalle mit der auftragsbezogenen Losgröße-1-Fertigung sowie eine Versandhalle, Büroräume, eine Cafeteria und ein Showroom. Die neue Fertigung setzt auf modernste Technologien und intelligente Maschinen. Lieferant der vollautomatischen Losgröße-1-Produktionslinie, bestehend aus Flächenlager, Säge, Kann-Teilelager und Kantenkreislauf sowie den erforderlichen Transport- und Handlingvorrichtungen, ist die IMA Schelling Group.

Für den Zuschnitt der Teile nutzt Reiss die Plattenaufteilsäge ls 1 von IMA Schelling mit einem Automatisierungsgrad von 95 Prozent. Lediglich die Erstellung der Schnittpläne sowie der Wechsel der Etikettenrollen und des Sägeblattes erfolgen manuell. Eine weitere Besonderheit: Die Säge ist – wie alle neu produzierten Maschinen der IMA Schelling Group – mit Zimba ausgestattet, der IIoT (Industrial Internet of Things)- und Serviceplattform von IMA Schelling.

 Durch die IIoT- und Serviceplattform Zimba konnte Reiss die Zeit beim Sägeblattwechsel um die Hälfte reduzieren.
Durch die IIoT- und Serviceplattform Zimba konnte Reiss die Zeit beim Sägeblattwechsel um die Hälfte reduzieren.Bild: Reiss Büromöbel GmbH

Volle Transparenz, bessere Planungsmöglichkeiten und kalkulierbare Risiken

Zimba hilft die Abläufe im Betrieb zu optimieren und die Effizienz der Anlagen zu verbessern. So sammelt die IIoT- und Serviceplattform nicht nur maschinenbezogene Daten, sondern leitet daraus auch zielgerichtete Handlungsempfehlungen ab – vom Management bis zur Supply Chain. „Dank einer offenen und flexiblen Architektur verspricht Zimba den höchstmöglichen Kundennutzen und stellt gleichzeitig die Zukunftsfähigkeit im agilen digitalen Entwicklungsumfeld sicher“, erklärt Christoph Geiger, Geschäftsführer der IMA Schelling Austria GmbH, und erläutert: „Auf den Rechnern unserer aktuell und künftig ausgelieferten Anlagen ist Zimba bereits vorinstalliert. Doch auch alle seit 2017 ausgelieferten Maschinen können problemlos nachgerüstet werden. Bei älteren Maschinen muss dies im Einzelfall geprüft werden.“

 Einfache Nutzung und übersichtliche Darstellung: Die IIoT- und Serviceplattform Zimba liefert IMA-Schelling-Kunden wichtige Daten und Hinweise für die Prozessoptimierung.
Einfache Nutzung und übersichtliche Darstellung: Die IIoT- und Serviceplattform Zimba liefert IMA-Schelling-Kunden wichtige Daten und Hinweise für die Prozessoptimierung.Bild: IMA Schelling Deutschland GmbH

Einfacher Zugang zur Plattform

Der Zugang zur IIoT- und Serviceplattform ist denkbar einfach: Der Anwender ruft über seinen Browser die Zimba-Homepage auf, loggt sich mit den Zugangsdaten, die er von IMA Schelling erhält, ein und hat damit Zugriff auf die visualisierten Daten seiner Maschinen. „Die wichtigsten Tools von Zimba sind Datasets, Widgets und Dashboards“, erklärt Claudio Eugster, Zimba-Produktmanager bei IMA Schelling. Über Datasets zieht sich der Anwender die zu visualisierenden Parameter und Daten aller für ihn relevanten Maschinen aus der Cloud. Diese strukturierten Daten – beispielsweise Verfügbarkeiten, Outputs oder Fehlermeldungen – werden von den Zimba-Widgets in farbigen Charts dargestellt. Auf dem Dashboard lassen sich dann alle relevanten Widgets auf einer Seite anzeigen. Basis sämtlicher Darstellungen sind die für den jeweiligen Kundenprozess relevanten Parameter.

Durch Zimba lernen

In der Zimba-Cloud werden sämtliche maschinenbezogenen Daten aller Anlagen gesammelt. Dies gibt den Spezialisten von IMA Schelling die Möglichkeit, maschinen-, produktions- und kundenübergreifende Vergleiche anstellen zu können. Die Ergebnisse aus diesen Analysen werden dann anonymisiert an die Kunden weitergegeben, die diese Erkenntnisse für sich nutzen können.

Doch Nutzer von Zimba profitieren bereits ab dem ersten Tag von der vollen Prozesstransparenz, die ihnen die IIoT- und Serviceplattform liefert. Lediglich für das Erkennen von beispielsweise Engpässen in der Produktion ist eine etwas längere Nutzungsdauer erforderlich. Das gilt auch für den Fall, dass der Anwender konkrete Handlungsempfehlungen auf Basis von Analysen und Interpretationen von den IMA Schelling Spezialisten wünscht.

Viele Kunden konnten mithilfe von Zimba bereits ihre Sägeleistung verbessern. So wies das Tool beispielsweise bei einem Anwender auf die Anomalie ‚Materialstau‘ hin und zeigte in der Analyse, dass dieses Problem in seiner Plattensäge mehrfach täglich auftauchte. Daraufhin wurde der Prozess überprüft und festgestellt, dass bei Schnittplänen mit großen Fertigformaten ein weiterer Mitarbeiter zur Unterstützung des Zuschnitts gebraucht wurde. Die Verfügbarkeit der Säge ließ sich dadurch um entscheidende fünf Prozent steigern. Bei einem anderen Kunden standen Sägezeit und Output in keinem Verhältnis. Die Analyse zeigte, dass der Kunde das volle Potenzial der Maschinenvorschubgeschwindigkeit nicht nutzte. Eine Schulung zu Vorschubgeschwindigkeiten und Schnittplänen sorgte für Abhilfe und einen um zehn Prozent verbesserten Output der Säge.

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