Die Oberfläche – was muss geschliffen werden?

Im Interview mit Georg Weber, mit seinen Brüdern Dr. Johannes Weber und Michael Weber gemeinsamer Geschäftsführer von Hans Weber Maschinenfabrik, sprechen wir über die richtige Konzipierung von Schleifanlagen, die technischen Lösungen des Unternehmens sowie die Umsetzung individueller Kundenwünsche.

Eine große Unbekannte bleibt oft der Verschleiß des Schleifbands. Wie bekommen Sie dort die Oberflächenkontrolle in den Griff?

Weber: Ein weiterer Aspekt ist die Berücksichtigung des Schleifbandverschleißes. Es kann nicht immer sichergestellt werden, dass die Schleifbänder über die vorgesehene und geplante Laufzeit die gewünschte Oberflächenqualität erreichen. Die Schleifbandbelastung in Laufmetern kann zwar problemlos aufgezeigt werden; sie gibt nur keinen eindeutigen Hinweis auf ein noch ausreichendes Schleifergebnis oder auf Fehler durch punktuelle Schleifbandbeschädigung. Auch hier muss die Steuerung über Möglichkeiten verfügen, schnell einzugreifen und gegebenenfalls Schnittgeschwindigkeiten und somit den Abtrag einfach zu variieren um das abzustellen. Grundsätzlich ist eine Qualitätskontrolle letztendlich in vielen Fällen nur optisch und/oder haptisch möglich.

Bild: Hans Weber Maschinenfabrik GmbH

Das sind insgesamt hohe Anforderungen an Schleifautomaten. Welche technischen Lösungen hat Weber dazu entwickelt?

Weber: Unser Unternehmen hat in den Schleifautomaten technisch die Voraussetzungen geschaffen, um diese Anforderungen zu lösen. So kann die Baureihe Weber KSF in einem Ständer mit bis zu acht Bearbeitungsstationen ausgestattet werden. Neben den Schleifbandstationen mit Quer- und Breitbändern gibt es Strukturbürsten und den Planetenkopf. Die Anordnung der Stationen ist frei wählbar. Die gesamte Steuerung erfolgt über ein Siemens Touchpanel. Die Gliederdruckbalken arbeiten mit der Weber ISA/ISD Technik. Diese arbeitet einzigartig mit frei bewegliche Druckstücke in schmaler Rasterung, die sich problemlos an komplizierte Werkstückformen anpassen, ohne dass ständige Programmkorrekturen notwendig sind. In Kombination mit der selektiven ISD Steuerung können frei wählbare Bereiche an den Werkstücken mit unterschiedlichen Schleifdrücken bearbeitet werden. Das ist besonders bei Massivholzanleimern oder gespritzten Lackflächen von großem Vorteil, da ein Verbreitern des aktivierten Schleifbereichs nicht notwendig ist und ein Überschleifen und Rund- oder Durchschleifen von Kanten vermieden wird.

Wie sieht es dabei mit Lösungen für das Finish mit Breitbändern aus?

Weber: Für das Finish mit Breitbändern setzt Weber die patentierte CBF-Technik ein. Hier läuft innerhalb der Breitbandstation ein quer angeordnetes Drucklamellenband. Da es nicht mit dem Breitband gekoppelt ist, kann die Geschwindigkeit zur Schnittgeschwindigkeit des Breitbands optimal eingestellt werden und die ideale Schleifstruktur erreicht werden. Es arbeitet ohne aufwändige Mechanik wie z.B. eine notwendige Oszillationssteuerung und verschleißt systembedingt immer gleichmäßig. Das hält die Schleifqualität konstant und planbar. Das Schleifband kann für optimalen Abtrag mit der maximalen Schnittgeschwindigkeit arbeiten und ist nicht auf 8 -10m/s beschränkt.

In hochgenauen Prozessen hängt vieles von einfacher Bedienung ab. Wie unterstützen Sie das steuerungstechnisch?

Weber: Die gesamte Maschinensteuerung erfolgt über das Siemens Touchpanel. Hier werden alle Einstellungen übersichtlich und klar dargestellt und durchgeführt. Die Gliederdruckbalken-Einstellung wird hier ebenfalls visualisiert gezeigt. Somit ist sofort erkenntlich, welchen Schleifprozess die Schleifbalken anschließend durchführen. Parallel zur Einstellung am Touchpanel kann auch mit dem Weber I-Touch gearbeitet werden. Dieser Drehknopf lässt durch alle Eingabefelder am Touch navigieren und die angewählten Parameter bei Bedarf korrigieren. So wird das Arbeiten an einer Weber-Schleifmaschine einfach und zielführend.

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