Die Spanplatten werden gehackt, im Silo gelagert und erreichen dann über eine Förderschnecke die Feuerungsanlage. Ein weiterer Brennstoff sind der Staub sowie die Späne der Maschinen, die in der Werkstatt und in der Fertigung abgesaugt werden.
„Wir haben für das gesamte Gebäude keine andere Heizung“, unterstreicht Michael Lex die Bedeutung der Anlage. Für die von Endress Feuerungsanlagen GmbH aus Burgbernheim bei Würzburg entwickelte, konstruierte und in Betrieb genommene Anlage gilt das Prinzip: eine für alles – verwerten und heizen. Ein Notfallszenario gibt es nicht, die Verbrennung muss 100prozentig zuverlässig mit der Maßgabe der Nachhaltigkeit laufen.
Bisher hat alles geklappt. „Wir heizen seit Januar damit, und alles funktioniert einwandfrei mit der Wärme für die Hallen und Büro – auch wenn die Heizaufgaben unterschiedlich sind: In der Werkstatt nutzen wir eine Betonkernaktivierung. Diese bietet den Mitarbeitern auch maximalen Komfort bei Schreiner- oder Montagearbeiten, weil die Wärme von unten kommt. Gleichzeitig können in den Büros die Heizkörper schnell eingestellt werden. Das macht vor allem bei den momentan um bis zu 20 Grad schwankenden Temperaturen Sinn“, erklärt Lex den Unterschied der Heizarten.
Wie kam es zur Kooperation mit Endress?
„Unsere Ölheizung war ineffektiv und wir blieben auf den hohen Kosten zur Entsorgung alter Spanplatten sitzen – deshalb war eine Holzheizung mit thermischer Verwertung angesagt. Für solch eine Lösung waren wir mit Endress und zwei Mitbewerbern im Gespräch. Die große Erfahrung und der gute Ruf von Endress gaben dann den Ausschlag für die Partnerwahl“, erinnert sich Lex. Von der Planung bis zum kompletten Aufbau der Anlage hat es für das Gebäude mit seiner Fläche von 10.000 Quadratmetern zwei Jahre gedauert. „Es gab viele Unwägbarkeiten – denn auf die Schnelle lässt sich eine derart komplexe Anlage nicht einrichten. Anfangs wussten wir auch nicht, wieviel Energie wir brauchen, und ob wir mit einer Heizung von 350, 500 oder 800kW auskommen.“ Installiert wurde eine Anlage von 500kW.
Ergebis: praktisch Null-Emission
„Der Kaminkehrer kam bei der Abnahme der Emissionsmessung ziemlich ins Staunen. ‚Eine Heizanlage dieser Größe ohne messbare Emission habe ich noch nicht erlebt‘, war sein Kommentar. Das Ergebnis lag soweit hinterm Komma, dass eigentlich 0,0 dort unterm Strich stand“, folgert Lex.
Warum das so ist, erklärt Andreas Hamberger. Er ist vom Marketing von Endress: „Nachhaltiges Reinigen zeichnet unsere Anlagen aus, denn für die Verwertung von Resthölzern in Schreinerbetrieben haben wir unseren Gewebefilter entwickelt. In der Holzbearbeitung geht es um feste Emissionen mit vielen Partikeln, wie z.B. um Staub. Dafür ist diese Filtertechnik die technisch beste Lösung. Der Gewebefilter ist unser Alleinstellungsmerkmal und sorgt für beste Reinigungsergebnisse. Die Werte übertreffen die Anforderungen der Bundesimmissions-Schutzverordnung bei weitem.“
Sensible Heizkreisregelung
Eine Besonderheit ist auch die Heizkreisregelung, durch die sich verschiedene Bereiche separat ansteuern lassen, wie die Bodenheizung in der Werkstatt oder die Deckenlüfter in anderen Gebäudeteilen. Das Außentemperatur- und Wochenprogramm sorgen für einen effizenten Anlagenbetrieb
Die Feuerraumregelung
Auch hier ist die Lösung haarklein auf den Bedarf der Holzbearbeitung abgestimmt.
„Für Spanplatten muss die Regelung sensibler einstellbar sein als für Holzpellets und Hackschnitzel“, erläutert Hamberger den kleinen Unterschied: „Dafür ist auch unsere aufwendige Filtertechnik ausgelegt, die keine Rauchgase an die Umwelt durchlässt die nicht gefiltert sind. Genau das ist unsere Expertise, denn unsere Kunden sind zu 98 Prozent in der Möbelindustrie und in der Holzverarbeitung tätig.“