Befestigungstechnik

Alles sitzt, die Anlage läuft

Der sehr hohe Auftragsbestand von Häusern zu Festpreisen einerseits und volatile Materialpreise andererseits erfordern bei Fertighausherstellern hohe Effizienz und Prozesssicherheit in der Produktion. Deshalb sind bei SchwörerHaus, Hohenstein-Oberstetten, die Zulieferer sehr eng in die Planung und den kontinuierlichen Verbesserungsprozess in der Fertigung eingebunden - auch bei der Befestigungstechnik.
Bild: BeA GmbH

Neben einer sehr hohen Produkt- und Lieferqualität der Befestigungsmittel wird die technische Kompetenz bei der Entwicklung und Zulassung, der anlagenspezifischen Adaption der Kassettengeräte, aber auch bei der präventiven Wartung und der Versorgung mit Ersatzgeräten bei Reparaturen erwartet. „Wenn die Anlage störungsfrei läuft und jede Klammer und jeder Nagel sitzt, machen wir einen guten Job für unseren Kunden“, fasst Markus Greiner die Anforderung zusammen. Er ist Gebietsleiter bei der BeA GmbH und betreut SchwörerHaus und andere Fertighaushersteller in Baden-Württemberg.

Nachhaltige Holzmaterialien

SchwörerHaus, einer der Pioniere des Fertighausbaus in Deutschland, setzt als ein wesentliches Differenzierungsmerkmal auf den Aufbau und die verwendeten Materialien der Außenwand- und Deckenelemente. Die Elemente werden in Holztafelbauweise aus PEFC-zertifiziertem Holz- und Holzbaustoffen aus regionaler Forstwirtschaft gefertigt. Das Holz wird im eigenen Sägewerk verarbeitet und technisch getrocknet. Die Außenwände sind luftdicht, wärmebrückenoptimiert und verfügen über einen U-Wert bei einer Wand mit 32cm Stärke mit Putzfassade von 0,151W/m²K.

Bei der Außenwand werden auf dem Riegelwerk, ausgefacht mit mineralischer Wärmedämmung, im Fertigungsprozess eine diffusionsoffene Membran, die Massivbauplatte Cospan und bei einer Putzfassade die Putzträgerplatte befestigt. Dieser Aufbau und die Materialien bieten neben der hohen Dämmwirkung zudem einen guten Schall- und hohen Brandschutz.

Massivbauplatte aus Holz und Zement

Wesentliches Differenzierungsmerkmal beim Aufbau der Außenwand und der Deckenelemente ist die Massivbauplatte Cospan aus Holz und Zement. Diese wird im Schwörer-eigenen Werk Coswig hergestellt. Die spezifische Dichte (1.200kg/m³) und eine mitunter auftretende Inhomogenität stellen besondere Anforderungen für die zulassungskonforme und prozesssichere Befestigung dar.

Mit diesen Anforderungen ist SchwörerHaus an BeA bei der Planung der neuen Fertigungsanlage für Deckenelemente herangetreten. Um ein zuverlässiges Eintreiben und maximale Zugfestigkeit zu gewährleisten, wurde von BeA eine spezielle Klammer entwickelt. Zudem das passende BeA Autotec Kassettengerät spezifisch optimiert.

Spezielle Befestigungsklammern entwickelt

Der gegenüber herkömmlichen Klammern optimierte Winkel der Meißelspitze erhöht die Kerbwirkung und ermöglicht auch bei der hohen Materialdichte der Cospan-Verbundplatte das sichere Eindringen der Klammer. Die spezielle Harzbeschichtung der Klammer erleichtert das Eindringen in das Material und erhöht die Zugfestigkeit. Zudem wird die Klammer aus einem Stahl besonderer Güte gefertigt. Die Klammer, die sich nach zahlreichen Versuchen im eigenen Labor und Tests bei einer Materialprüfungsanstalt bewiesen hat, wurde auf der Anlage vor Ort getestet, um abschließend eine von BeA beantragte Zulassung zu erhalten. Um der steigenden Nachfrage nach Häusern in Modulbauweise, den sogenannten FlyingSpaces, gerecht zu werden und die Kapazität der Deckenfertigung zu erhöhen, baute SchwörerHaus eine 145x40m große Fertigungshalle in Oberstetten. Dort werden seit 2019 in einer 120m langen Fertigungsanlage gleichzeitig bis zu 20 Module in einem fließenden Prozess komplett gefertigt und mit einem Hallenkran auf Tieflader gehievt.

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