Wo liegt der Recycling-Anteil in der Egger-Group heute? Gibt es Zwischenziele?
Egger: Im letzten Jahr haben wir in St.Johann einen neuen Cleaning-Tower für Recyclingholz in Betrieb genommen und damit den Recycling Anteil in der Spanplatte von 30 auf 60 Prozent erhöht. Der Holzmix muss in der Platte immer gut ausbalanciert sein. Deshalb braucht man auch Nebenprodukte aus der Sägeindustrie, und sogenanntes Industrie-Rundholz aus dem Wald, also all das, was im Sägewerk nicht verarbeitet werden kann. Recycling und die Nutzung der Biomasse werden auch angesichts der gestiegenen Energiepreise zunehmend wichtiger. Wir sind mit unserer Region sehr eng verbunden und stellen die Abwärme unseres Biomasse-Kraftwerks auch den umliegenden Gemeinden zur Verfügung. Wir kommen hier auf einen Wirkungsgrad von über 80 Prozent. Ein alleinstehendes Biomasse Kraftwerk erreicht im Vergleich dazu den Wirkungsgrad von ca. 60 Prozent. Biomasse-Kraftwerke sind demnach auch ein Teil unserer Kreislaufstrategie.
Was gehört noch zur Recyclingstrategie?
Egger: Die Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiger Aspekt unserer Roadmap, und hier kommt die Kaskadennutzung ins Spiel. Für uns ist es ein Muss, Holz möglichst lange im Kreislauf zu halten und CO2 zu speichern. Mit jedem Span, der recycelt wird, verlängert sich der Speichereffekt. Wir können Spanplatten bis zu siebenmal wieder aufbereiten und im Zyklus halten. Dabei reden wir von der Kaskadennutzung: stofflich vor thermisch. Es genügt einfach nicht, aus dem wertvollen Rohstoff Holz Pellets zu produzieren und sie zu verfeuern. Wenn der Rohstoff einmal verbrannt ist, dauert es wieder Jahre bis er im Wald nachwächst. Nachhaltige Holznutzung ist uns ein hohes Anliegen.